Angebot wird ausgebaut

Der Dornacher Gemeinderat befasste sich an seiner Sitzung vom Montag mit Musikunterricht für Erwachsene und mit dem geplanten Ratscoaching.

Von der Jugendmusikschule zur Musikschule: Neu sollen in Dornach auch Erwachsene Unterricht erhalten.  Foto: Fabia Maieroni
Von der Jugendmusikschule zur Musikschule: Neu sollen in Dornach auch Erwachsene Unterricht erhalten. Foto: Fabia Maieroni

Der Unterricht an der Jugendmusikschule Dornach soll ergänzt werden mit einem Programm für Erwachsene. Der Gemeinderat beschloss an seiner Sitzung, die dafür notwendigen Reglementsanpassungen in die Wege zu leiten – unter der Bedingung, dass sie kostenneutral für die Gemeinde sind. Zu klären gebe es noch arbeitsrechtliche Detailfragen. Im Grundsatz war man sich aber einig, dass das Musizieren in Dornach weiter gefördert werde und sich das Preisschild für den Erwachsenenunterricht einheitlich präsentieren soll. Gemeinderätin Annabelle Lutgen (FDP) erinnerte daran, dass einzelne Lehrpersonen bereits Erwachsenenunterricht anbieten, doch privat abrechnen. Dies gelte es zu ändern. Die Bildungskommission und die Schulleitung wünschten sich eine offizielle Angebotserweiterung unter dem Dach der Jugendmusikschule (JMS), die damit nun zur Musikschule wird. Beim Tarif – er soll bei 95 Franken liegen – spreche man sich mit der Musikschule im solothurnischen Leimental ab, erklärte Simon Reich, Leiter der JMS Dornach. Das Bedürfnis nach Erwachsenenunterricht bestehe, es gebe immer wieder Anfragen.


Zusammen musizieren
Mit der Öffnung des Angebots können Erwachsene mit ein paar Unterrichtsstunden das Instrumentalspiel wieder auffrischen oder von Grund auf erlernen. Vorgesehen ist zudem das Fach «Kind-Eltern-Unterricht». Kind und Elternteil werden zeitgleich von einer Lehrperson auf demselben Instrument unterrichtet. Eltern können so aus eigener Erfahrung Hilfestellungen beim Üben geben. Der Unterricht für Erwachsene soll auch Interessierten zur Verfügung stehen, die nicht in Dornach wohnen. Er soll aber im Gegensatz zum Angebot für die Kinder und Jugendlichen nicht durch die Gemeinden subventioniert werden. In der Stundenplanbelegung hat der Unterricht für die Kinder und Jugendlichen Vorrang. «Erwachsenenunterricht kann nur eingeplant werden, wenn genügend räumliche Ressourcen zur Verfügung stehen», versicherte Reich auf Nachfragen aus dem Rat. Im Übrigen beschloss der Rat, dass die Kurskosten an der JMS Dornach angepasst werden, nachdem die letzte Überprüfung acht Jahre her ist. Der Kostenanteil für die Eltern liege derzeit unter der Norm von einem Drittel. Offene Detailfragen dazu will der Rat ebenfalls an einer zweiten Lesung klären.


Rat wird Coach bei Klausur beiziehen
Der Rat befasste sich am Montag auch mit dem Thema Coaching. Auf Antrag von Statthalter Daniel Müller (FDP) wurde das Traktandum öffentlich anstatt – wie ursprünglich vorgesehen – geheim beraten. Der Vorschlag, der Gemeinderat soll sich einem Coaching unterziehen, war auf Antrag von Thomas Gschwind (FWD) von der Ratsmehrheit beschlossen worden als Vorschlag zur Glättung der Wogen nach dem Misstrauensvotum gegen Gemeindepräsident Christian Schlatter (FWD). Der Antrag, eine Untersuchungskommission einzuberufen, war damals abgelehnt worden. Marysol Fürst (SVP) regte an, das Thema nun abzuhaken: «Wir alle sind erwachsen», sagte sie. Annabelle Lutgen appellierte ebenfalls an den «gesunden Menschenverstand» und die Pflicht, sparsam umzugehen mit den Steuergeldern. Da man sich im letzten Teil der Legislatur befinde, stehe ein Coaching durch einen Anbieter in keinem Verhältnis von Aufwand und Ertrag. «Es ist Geld- und Zeitverschwendung», so Lutgen. Ihr Vorschlag lautete, dass der Rat im Rahmen der geplanten Klausur zum Budget das Thema Spielregeln aufgreift und sich dazu ausspricht. Daniel Urech und Ruedi Hafner (FWD) erinnerten daran, dass sich der Rat an Beschlüsse halten sollte. Letztlich einigte man sich darauf, dass man an der Klausur einen Coach beiziehen wird und aus dieser Erfahrung heraus das weitere Vorgehen festlegen wird.

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