Vorerst keine Photovoltaikanlage auf dem Dornacher Gemeindehaus

Der Gemeinderat hat am Montag das Umbauprojekt für das Gemeindehaus verabschiedet.

Gemeindehaus in Oberdornach: Der Umbau kostet 2,8 Millionen Franken.  Foto: ZVG
Gemeindehaus in Oberdornach: Der Umbau kostet 2,8 Millionen Franken. Foto: ZVG

Seit zwei Jahren steht das Gemeindehaus in Oberdornach leer, die Gemeindeverwaltung ist im ehemaligen Bürogebäude der Swissmetal untergebracht und die Mietkosten summieren sich. Grund dafür war ein Planungsdesaster beim ersten Umbauprojekt. Inzwischen hat eine neue Steuergruppe mit neuen Planern ein umfassendes Projekt erarbeitet, das am 26. August der Gemeindeversammlung zur Bewilligung vorgelegt werden soll. Doch bei der Verabschiedung an der Gemeinderatssitzung vom Montag äusserte Thomas Gschwind (Freie Wähler) die Befürchtung, das 2,803-Millionen-Franken-Projekt könnte scheitern, weil es energetisch nicht dem entspricht, was man heute von einer modernen Gemeinde erwartet. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Steuergruppe unter der Leitung von Daniel Müller (FDP) einstimmig vorschlug, es sei zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu verzichten. Als Grund dafür nannte Müller das Risiko, dass sich das Bewilligungsverfahren in die Länge ziehen könnte wegen des Ortsbildschutzes. «Es ist aber vorgesehen, die notwendigen Leerrohrvorrichtungen einzubauen und zu einem späteren Zeitpunkt die Anlage zu installieren», versicherte er.


Energiekonzept wurde heiss diskutiert
Das Umbauprojekt, welches angestossen worden war zur Verbesserung der Gemeindeverwaltung, sollte jetzt nicht überladen und überteuert werden, meinte Parteikollegin Annabelle Lutgen. Man habe auch den Auftrag, sparsam mit den Steuergeldern umzugehen. So hatte der Rat in einer ersten Lesung ebenfalls aus Kostengründen entschieden, die noch funktionierende Gasheizung erst später durch eine neuere Technologie zu ersetzen. Mit einem zügigen Handeln komme man nun aus der teuren Mietgeschichte raus und rein in das Gemeindehaus, meinte Lutgen.

Rudolf Hafner fand es ebenfalls unpassend, den Umbau der Gemeindeverwaltung an der energetischen Frage aufzuhängen. Er zeigte sich überzeugt, dass die Gemeinde bei ihren anderen Liegenschaften ebenfalls viele Möglichkeiten finde, dem Energiewandel Rechnung zu tragen. Gschwind hielt dem entgegen, dass man das eine tun und das andere nicht lassen soll. Natürlich würden die anderen Gemeindeliegenschaften ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt werden; im Zuge von Sanierungs- oder Umbauten und bei Neubauten sowieso. Doch jetzt biete sich dies beim Gemeindehaus an, denn eine Verschiebung würde bedeuten, dass man wieder Geld in die Hand nehmen müsste für den Aufbau eines Gerüstes. Gemäss Energiegesetz und Leitbild sei die Gemeinde Dornach zur energetischen Verbesserung ihrer Gebäude verpflichtet. Im vorliegenden Umbauprojekt für das Gemeindehaus sei dies kaum berücksichtigt worden, fand Gschwind. Dies bereite ihm Mühe, noch dahinterstehen zu können. «Man riskiert Widerstand gegen das Projekt», sagte er.

In der Abstimmung sprachen sich vier Gemeinderäte für den Vorschlag der Steuergruppe aus, drei Ratsmitglieder stimmten gegen den jetzigen Verzicht auf die Photovoltaikanlage und zwei enthielten sich der Stimme. Daniel Urech (Freie Wähler) liess sich vertreten durch Monika Palatini.


Gemeindeversammlung im August
Zur Durchführung der Gemeindeversammlung erklärte Gemeindepräsident Christian Schlatter auf Nachfrage: «Entweder findet diese im Treff12 oder unter freiem Himmel statt. Der definitive Durchführungsort steht noch nicht fest.» Eine Beschränkung der Teilnehmerzahl schliesst er aus: «Das wäre nicht zulässig.» Der Kanton hatte vor kurzem verfügt, dass bis Ende August nur Veranstaltungen bis 100 Personen möglich sind. «Mit Sektorenbildung und weiteren Auflagen sind Veranstaltungen über 100 Personen möglich», hält Schlatter dazu fest. Bezüglich der anderen Veranstaltungen teilt Schlatter mit: «Für die abgesagte Bundesfeier gibt es ein kleines Ersatzprogramm (Beachvolleyturnier, Onlineansprache), ebenso für die abgesagte Schlachtfeier (Kranzniederlegung im engen Kreis). Ohne Ersatz abgesagt werden musste der Portiunkula-Markt.»

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