«Wir hätten gerne den ganzen Tag mit dem Ferienpässli verbracht»

Der Regio-Ferienpass fiel wegen Corona ins Wasser. Die Kinder kommen mit dem Ferienpässli trotzdem in den Genuss von vielseitigen Kursangeboten.

Achtung, fertig, los: Die Kinder geniessen es, kräftig in die Pedale zu treten.  Foto: Bea Asper
Achtung, fertig, los: Die Kinder geniessen es, kräftig in die Pedale zu treten. Foto: Bea Asper

Der Regio-Ferienpass ist aus dem Leben der Kinder nicht mehr wegzudenken. Dieses Jahr sollte das Sommerangebot, das unter anderem von der Gemeinde Dornach unterstützt wird, zum 35. Mal stattfinden. Dank der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer hatte man bereits ein Programm auf die Beine gestellt, das an Vielfalt kaum zu überbieten war. Die Kinder zwischen 6 und 16 Jahren hätten aus über 150 Angeboten auswählen können. Doch wie überall hat auch hier Corona alles auf den Kopf gestellt. «Liebe Kinder, schweren Herzens haben wir uns entschieden, den Regio-Ferienpass abzusagen», lautete im Frühjahr die Hiobsbotschaft der Veranstalter. Kurz vor den Sommerferien fasste man neuen Mut: Die Ferienpass-Verantwortlichen von Dornach stellten zusammen mit Kursanbietern eine spontane Minivariante auf die Beine: das Ferienpässli. Es locken jeweils für einige wenige Stunden: Schatzsuche, Erlebnis Natur, Kochen auf dem Feuer, Pizza backen, Zauberkiste, bauen, basteln, malen und sportliche Aktivitäten. Welch ein Glück für die Kinder! Denn vielleicht sind auch noch ihre Auslandferien gestrichen worden wegen der staatlich verordneten Corona-Schutzmassnahmen.


Fröhliche Kinder
Die nun begonnenen Kurse möchte man jedenfalls nicht missen, berichten die fröhlichen Kursteilnehmenden. «Unermüdlich», kommentierte Betreuerin Susann Barkholdt. «Noch einmal, noch einmal», riefen die kleinen Rallye-Fahrer letzten Donnerstag am Rennfahrer-Kurs und begaben sich wieder in Startposition. Mit viel Spass ging es auf zwei oder vier Rädern den Weg hinunter, steil in die Kurve bis zum Eingang der Ludothek. Selbst in der wohlverdienten Pause genoss man das Umhertollen, sich im Beisammensein bewegen und austoben zu können. Nur das Ende nahte viel zu schnell. «Wir hätten gerne den ganzen Tag mit dem Ferienpässli verbracht», erzählen die Kinder. Viele von ihnen hätten sich noch für andere Kurse angemeldet, doch die Plätze waren schon vergeben. «Den Kindern bereitet es grossen Spass, Neues auszuprobieren, kleine Abenteuer zu erleben und ihre Freizeit mit gemeinsamem Spielen zu verbringen. Wir haben bisher sehr viel positives Feedback erhalten», sagt Barkholdt und macht klar: «Hinter der Organisation des Ferienpässlis steckt so viel ehrenvolle Freiwilligenarbeit und Goodwill.» Das kurzfristige Disponieren habe alle Involvierten stark gefordert. «Innerhalb einer Woche galt es, ein ganzes Programm auf die Beine zu stellen und dieses unter die Leute zu bringen.»

Den Kindern und Eltern verblieben ebenfalls nur wenige Tage, sich anzumelden; wobei die Pauschale von fünf Franken pro Angebot in bar bei der Gemeindeverwaltung vorbeigebracht werden musste. «Dies sorgte für Verwunderung», resümiert Barkholdt und betont: «Gelohnt hat sich der Effort allemal. Schon nach den ersten Kurstagen fällt das Fazit äusserst positiv aus: Ferien(s)pass-Angebote sind einfach ganz besondere Erlebnisse — fernab von aufwendig inszenierten Vergnügungsparks; ein Megagaudi vor der Haustüre mit den vorhandenen Ressourcen.»


Unentdecktes Potenzial
Die leuchtenden Augen der Kinder seien Bestätigung, dass selbst die ausgefallene Miniform ihren Anklang fand. Der Ferienpass habe wahrscheinlich noch ein unentdecktes Potenzial vor sich. «Wer weiss, vielleicht werden Privatinitiativen die Angebote ausbauen. Das Bedürfnis nach Tagesferien-Möglichkeiten ist deutlich spürbar», meint Barkholdt.

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