Senioren in Dornach: Viel Lob und wenig Kritik

Am Montag wurden im Gemeinderat die Ergebnisse einer Pro-Senectute- Umfrage zur Altersfreundlichkeit von Dornach präsentiert.

Zufrieden im Alter: Die meisten Seniorinnen und Senioren in Dornach stellen ihrer Gemeinde ein gutes Zeugnis aus.
Zufrieden im Alter: Die meisten Seniorinnen und Senioren in Dornach stellen ihrer Gemeinde ein gutes Zeugnis aus.

An der Gemeinderatssitzung vom vergangenen Montag präsentierte Hanspeter Ruesch, Präsident der Alters- und Gesundheitskommission, die Ergebnisse der Befragung «Wie altersfreundlich ist Dornach?». Die Umfrage hatte Pro Senectute im vergangenen Mai bei allen Dornacherinnen und Dornachern ab 65 Jahren durchgeführt. 1566 Personen, also 23 Prozent der Gesamtbevölkerung, wurden befragt. «Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Seniorinnen und Senioren mit dem Wohnort Dornach zufrieden sind. Die meisten von ihnen gaben an, in Dornach bleiben zu wollen», so Ruesch. Geschätzt werde etwa die gute Erschliessung mit dem ÖV, die analogen Dienstleistungen der Gemeinde, die grüne Umgebung und die Einkaufsmöglichkeiten. Auch kulturelle Angebote und die Nähe zum Goetheanum werden als positiv wahrgenommen. Moniert wurde dagegen, dass es bei Tram- und Bushaltestellen teilweise zu wenig Sitzgelegenheiten und nur einen mangelnden Wetterschutz gäbe. Auch die digitalen Kanäle wie etwa die Website der Gemeinde werde wenig genutzt. «Auffallend ist zudem, dass viele Seniorinnen und Senioren altersspezifische Angebote nicht kennen, wie etwa die Pro-Senectute-Fachstelle in Breitenbach.» Als lästig empfinden einige Ältere auch den Wochenendverkehr nach Gempen oder die nicht klare Trennung zwischen Geh- und Fussweg. «Viele sind subjektive Empfindungen. Aber aus der Umfrage lässt sich doch einiges ablesen, was in Dornach noch verbessert werden kann.» Aus den Ergebnissen wird nun ein neues Altersmodell, das früher Altersleitbild hiess, entwickelt: «Einige Massnahmen können aber vielleicht auch kurzfristig umgesetzt werden. Dies wird nun mit den zuständigen Stellen geklärt.»


Gebühr ohne Containerpflicht
Für eine längere Debatte sorgte weiter die geplante Einführung einer «verursachergerechten Grünabfuhr». Bis heute ist die Grüngutentsorgung für die Bevölkerung kostenlos. «Im Jahr 2019 wurden aus Privathaushalten 450 Tonnen Grünabfälle gesammelt», so der Gemeinderat. Rund 100 000 Franken mussten für die Transport- und Entsorgungskosten zulasten der Grundgebühr aufgewendet werden. Gemäss der Vorlage soll dieser Betrag nun «verursachergerecht verteilt werden». Es kam schon vor, dass eine Sammelaktion anstelle des üblichen Mittwochs auf den Donnerstag erweitert werden musste, weil die Menge an Grüngut an einem Tag nicht zu bewältigen war.

Für Kontroversen sorgte die im Antrag vorgeschlagene «Containerpflicht». «Das kommt einer Bevormundung der Bürger gleich», so Gemeinderat Daniel Müller (FDP). Man könne nicht Gebühren anheben und die Leute zum Kauf von Containern zwingen. Daniel Urech (FWD) entgegnete: «Wir sind nicht die einzige Gemeinde, die eine Containerlösung einführt.» Nach langer Debatte überwogen die Zweifel an der Containerpflicht – sie wurde aus dem Antrag entfernt. Für die Einwohnerinnen und Einwohner bedeutet der nun beschlossene zweijährige Pilotversuch, dass der Takt der Haussammlungen verdichtet wird – von April bis November im
Wochen- und die restliche Jahreszeit im Zweiwochenrhythmus. «Diese Änderung geht einher mit der Einführung einer Gebührenpflicht, sowohl für Haussammlungen wie auch auf der Sammelstelle Ramstel», so Gemeindepräsident Christian Schlatter (FWD) gegenüber dem Wochenblatt.

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