Graue Metalli wird zum bunten Quartier

Auf Initiative der Eigentümerin des Wydeneck-Areals in Dornach bemalen Kinder und Jugendliche eine ganze Strasse. Dabei sind bisher unterschiedlichste Motive entstanden.

Einmaliges Werk: Künstlerinnen und Künstler betreuen das Projekt Strassenbemalung. Foto: Caspar Reimer
Einmaliges Werk: Künstlerinnen und Künstler betreuen das Projekt Strassenbemalung. Foto: Caspar Reimer

Die «Metalligasse» erstrahlt derzeit in bunten Farben – der Strassenabschnitt vom Eingang des Wydeneck-Areals bis zum Drehscheibenplatz, wo im September das Wyde-Openair stattfand, wird von Kindern und Jugendlichen bemalt. Aus dem grauen Streifen entsteht so ein farbenfroher Teppich, entsprungen aus kindlicher und jugendlicher Kreativität. «Die Kinder sind sehr fasziniert von Farben. Wenn sie frei und ohne Vorgaben malen können, sprudeln die Ideen direkt aus ihrer Fantasie, sie sind neugierig, wollen alles ausprobieren und kombinieren», erzählt Monika Gloor.

Sie hat vor einigen Monaten als Künstlerin und Kursleiterin auf dem Areal ­einen Raum als Atelier gemietet und begleitet nun die Strassenbemalung. «Es ist das erste Mal, dass ich so mit Kindern arbeiten darf. Da ich gerade eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin mache, passt das sehr gut.» Bereits viermal hat die Aktion stattgefunden, doch bis die Strasse zu Ende bemalt ist, wird es noch eine Weile dauern.

Entstanden ist bisher ein Puzzle aus Blumen- und Tiermotiven, expressiven Darstellungen und Farbmustern bis zu Werken mit einer sozialen Komponente – ins Auge sticht dabei ein LGBTQ-Regenbogenmotiv, das als Anspielung auf die Abstimmung über die «Ehe für alle» interpretiert werden könnte. «Die Kinder und Jugendlichen durften malen, was sie möchten oder beschäftigt», erzählt Gloor. In den kommenden Wochen und Monaten soll nun Feld für Feld bemalt werden: «So entsteht über mehrere Jahrgänge von Kindern und Jugendlichen ein einmaliges Werk.»

Belebte Zwischennutzung

Die Idee der Strassenbemalung kommt von der Hiag, die seit 2015 Eigentümerin des Areals ist und nun eine Zwischennutzung initiiert hat – in 20 bis 25 Jahren soll auf dem ehemaligen Metalli-Grundstück ein belebtes Wydeneck-Quartier entstanden sein. «Die Hiag fragte uns eingemietete Künstlerinnen und Künstler, ob wir Interesse hätten, die Strassenbemalung zu betreuen.» Monika Gloor war von der Idee sehr angetan und stimmte zu: «Wir haben Schulen und Freizeitorganisationen aus Dornach und den umliegenden Gemeinden angeschrieben. Bis jetzt haben sich Pfadfinder, eine Schulklasse und der Kinder- und Jugendtreff angemeldet.»

Farben sowie Mal- und Absperrutensilien werden von der Hiag zur Verfügung gestellt. Die Kinder und Jugendlichen gehen ihr Projekt auch unter widrigen Wetterumständen an: «Einmal gab es starke Windböen und wir mussten schauen, dass uns die Pinsel nicht davonfliegen», erzählt Gloor.

Die nächsten Maltermine finden am 20. und am 27. Oktober statt. Auch die eingemieteten Künstlerinnen und Künstler wollen etwas zur Buntheit des Areals beitragen: «Wir haben vor, die Fassade unseres Gebäudes farbig zu bestreichen.»

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