Zusatzangebote für Schulen Dornach ausgebaut

Der Gemeinderat setzt ein Zeichen für die soziale Arbeit an der Schule und den Support der Schüler in der Berufsfindung. Er erhöht die Gelder für diese Angebote.

Ein Projekt aus der Schulsozialarbeit: Die Kinder diskutieren im Rahmen eines Workshops über die Wirkung von Bildern, die sie ins Internet stellen, und über Folgen, die Bilder z. B. später bei einer Bewerbung haben könnten.  Foto: ZVG/Primarschul
Ein Projekt aus der Schulsozialarbeit: Die Kinder diskutieren im Rahmen eines Workshops über die Wirkung von Bildern, die sie ins Internet stellen, und über Folgen, die Bilder z. B. später bei einer Bewerbung haben könnten. Foto: ZVG/Primarschule Dornach

Bea Asper

Der Missbrauch von intimen digitalen Bildern ist massiv: Da geht zum Beispiel eine Schülerin nach dem Turnunterricht unter die Dusche und später kann die ganze Welt dieses Bild im Internet anschauen. Ein Kind, das sich gegen eine solche Übeltat eines Mitschülers wehren müsste, weiss an den Schulen Dornach, wer ihm schnell und unkompliziert helfen würde: Susanne Krüger von der Schulsozialarbeit. Allerdings stösst diese jetzt zeitlich an ihre Grenzen. Die zunehmende Digitalisierung und ihre Gefahren sind Gründe, warum die vor neun Jahren eingeführte 50-Prozent-Stelle für die Schulsozialarbeit nicht mehr ausreicht. Schulleiterin Marie-Thérèse do Norte und die Fachkommission Bildung beantragten dem Gemeinderat eine Stellenaufstockung. Die Schulleiterin betonte, dass man bisher den administrativen Aufwand (Berichte schreiben, Statistiken entwerfen) gering gehalten habe, um die Zeit für die Gespräche mit den Schülern und Eltern, aber auch für Präventionsarbeit zur Verfügung zu haben.

In dieser Woche, so erklärt do Norte auf Anfrage, läuft gerade ein ausgiebiges Projekt zum Thema «Digitale Neue Medien». Susanne Krüger und Saskia Strub, die Pädagogische ICT-Supporterin der Schulen Dornach, machen mit den Schülern einen Workshop und reichen ihr Projekt auch der Fachhochschule Nordwestschweiz ein zur Bewertung. Anhand von praktischen Beispielen auf ihren mitgebrachten Smartphone, iPod oder Tablet setzen sich die Schüler der fünften und sechsten Klasse mit Fragen auseinander, wie man sich beim Chatten und Gamen vor der Sucht schützen kann. «Aber eben auch, worauf man unbedingt achten sollte im Umgang mit Bildern und der Selbstdarstellung im Internet», führt do Norte aus.

Ursula Kradolfer konnte diesen Antrag nur unterstützen, ergänzte ihn aber mit einer zeitlichen Beschränkung auf zwei Jahre und der Aufforderung, diese Zeit zu nutzen, um die geleistete Arbeit für den Gemeinderat sichtbarer zu machen. Mobbing, Streitereien, Angst und Hilflosigkeit sind Themen, welche Schüler belasten können und die nach einem offenen Ohr und nach Unterstützung rufen – möglichst niederschwellig. Darüber war sich der Rat am Montag einig. Doch möchte er es nicht beim Glauben an den Erfolg der Hilfestellung belassen. Der Rat möchte am liebsten Fakten sehen, die belegen, dass teure Folgekosten (etwa Heimeinweisungen) gesenkt werden können, wenn eine Gemeinde mehr Geld ausgibt für Beratungs- und Präventionsarbeit. Begrenzt auf zwei Jahre stimmte der Gemeinderat zu, die Stelle der Schulsozialarbeit auf 70 Prozent aufzustocken und für das nächste Jahr zusätzliche 24 000 Franken zu sprechen.

Berufsfindungsprozess wird begleitet

Mit der Genehmigung einer Zusatzlektion pro Woche für das Coaching in der Berufsfindung setzte der Gemeinderat von Dornach ein weiteres Zeichen für die Unterstützung seiner jungen Einwohner. Die Gemeinde springt damit in die Bresche für den Kanton, der aus Spargründen diese Lektion in der neunten Klasse gestrichen hat. Dornach habe das Glück, eine Lehrerin zu haben, die auf das Coaching spezialisiert sei. Schulleiterin Marie-Thérèse do Norte hob hervor, dass für manche Schüler die Unterstützung durch eine Fachkraft entscheidend sei bei der Suche nach einer Lehrstelle oder einem Praktikumsplatz. Wenn insbesondere Schülern, die es nicht leicht haben, dadurch der Einstieg in die Berufswelt gelingt, seien die 6000 Franken gut investiertes Geld, war man sich im Rat einig.

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