«Wir sind klein, aber oho!»

Die Dornacher Bundesfeier bot ein abwechslungsreiches Festprogramm, fröhliche Stimmung mit Sarah-Jane und Ansprachen von Ständerat Pirmin Bischof und Gemeindepräsident Christian Schlatter.

Feststimmung: Volksmusikstar Sarah-Jane brachte Ständerat Pirmin Bischof zum Mittanzen.  Foto: Isabelle Hitz
Feststimmung: Volksmusikstar Sarah-Jane brachte Ständerat Pirmin Bischof zum Mittanzen. Foto: Isabelle Hitz

Isabelle Hitz

Humorvoll und mit einem spannenden Rückblick auf die Schlacht von Dornach machte sich Ständerat Pirmin Bischof im Gigersloch Gedanken zur Grösse der Schweiz und forderte die Schweizer zu mehr Selbstbewusstsein auf. Die Fusionseuphorie von Banken, Gemeinden und Kantonen vertrete das Motto «Je grösser desto besser», doch die kleine Schweiz brauche sich deshalb nicht mit Minderwertigkeitskomplexen herumzuplagen. Denn ein Zusammenschluss von Gemeinden zu grösseren politischen Einheiten führt stets zu Wohlfahrtsverlusten und einer sinkenden Selbstverantwortung, erklärte Bischof.

Die Schweiz ist als Kleinstaat gross geworden und bewusst klein geblieben. Diese Kleinheit sei zusammen mit Durchsetzungsvermögen, Beweglichkeit und der typisch schweizerischen Zuverlässigkeit dafür verantwortlich, dass es der Schweiz so gut geht. «Diese Zuverlässigkeit dürfen wir nicht gefährden», betonte der Ständerat. Der erste August sollte uns dazu ermuntern, den Kopf hochzuhalten und Sorge zu tragen zu unserer Kleinheit, Beweglichkeit und Zuverlässigkeit: «Wir dürfen selbstbewusst sein! Die Schweiz ist zwar klein, aber oho!» schloss Bischof.

Soziales Engagement statt Konsumgier
Gemeindepräsident Christian Schlatter sinnierte in seiner Ansprache über das Konsumverhalten und das Streben nach Wohlstand in unserem Land. «Ausserhalb der Schweiz brodelt es», so Schlatter, bei uns aber herrscht Ruhe, Frieden und Sättigung. Freizeitaktivitäten und Konsum stünden im Vordergrund, und nur wenige setzten sich kritisch mit der realen Welt auseinander: «Nur dem finanziellen Wohlstand hinterherzurennen scheint mir eine Sackgasse zu sein», betonte der Gemeindepräsident und rief dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und sich zum Wohl der Gesellschaft zu engagieren.

Volksmusik vom Besten
Nach der Aufnahme der fünf Jungbürger in die politische Gemeinde sang die Festgemeinschaft zusammen mit dem Musikverein Concordia die Nationalhymne. Danach gehörte die Bühne Volksmusikstar Sarah-Jane. Die charismatische Baselbieter Sängerin mit indischen Wurzeln begeisterte das Publikum mit ihren Schlagern und und ihrer mitreissenden Fröhlichkeit meist aus nächster Nähe und versprühte Lebensfreude pur. Das Publikum war begeistert und sang und tanzte mit.

Umrahmt wurde die trotz Regen gelungene 1. Augustfeier wie gewohnt von einem Beachvolleyball-Turnier und Pétanque für Jedermann sowie musikalischen Einlagen der Schwarzbuebe-Jodler und des Musikvereins Concordia. Die als Abschluss der Feier geplanten Himmelslaternen konnten dieses Jahr wegen Trockenheit nicht entzündet werden.

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