Wenn den Alten der Kragen platzt, wirds auf der Bühne lustig

Die Premiere der sozialkritischen Komödie «Lieber spoot als gar nie!», gespielt vom Theater Hochwald, findet morgen Abend statt. Das «Wochenblatt» konnte sich bei einer Sonntagsprobe ein Bild machen.

Man darf doch noch träumen dürfen: Hanni Hartmann und Gerri Michel als Anna und Hans.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Man darf doch noch träumen dürfen: Hanni Hartmann und Gerri Michel als Anna und Hans. Foto: Thomas Brunnschweiler

Potztausend, denkt sich der aussenstehende Besucher der Probe, das ist ja eine echte Drei-Generationen-Truppe. Tatsächlich hat das Theater Hochwald das Glück, eine gute Durchmischung der Altersgruppen zu haben, was Peinlichkeiten bei der Rollenbesetzung von vornherein ausschliesst. Wie spielerisch sich die Crew mittels Sprechübungen warm redet, ist eindrücklich, und so ist man gespannt, wie das Stück «Lieber spoot als gar nie!» funktioniert. Es ist – um es vorwegzunehmen – kein Tür-auf-Tür-zu-Stück und auch kein Verwechslungsschwank der konventionellen Sorte. Der Humor basiert auf leicht klischierten Generationenrollen, den Dialogen und einer nicht zu unterschätzenden Fallhöhe in der Handlung: Im 3-Generationen-Haus der Familie Liechti hängt der Haussegen schief. Die egozentrische Monika möchte ihre Schwiegereltern Hans und Anna am liebsten aus dem Haus ekeln. Ihr Mann Peter, ein willenloser Leisetreter, gerät zwischen Stuhl und Bank. Die Kinder Sandra und Thomas kümmern sich einen Deut um den Haushalt und chatten lieber in der Welt herum. Schliesslich platzt Anna und Hans der Kragen. Ihr Entschluss, eine Auszeit zu nehmen, beschert dem Haushalt jedoch ungeahnte Turbulenzen. Zu viel soll aber nicht verraten werden.

Bühnenspass, Musik und Spezial-Bräu

Anna und Hans Liechti werden hervorragend gespielt von Hanni Hartmann und Geri Michel, den man im zweiten Teil kaum wiedererkennt. Elfie Wermuth verkörpert die kühle und widerborstige Ärztin Monika mit ebenso grosser Glaubwürdigkeit wie Tommy «Face» Fehse ihren weichgespülten Ehegatten Peter. Marc Sobotkiewicz und Ramona Moor mimen die verwöhnten Kinder Thomas und Sandra, als ob sie schon längst auf diese Rolle gewartet hätten. Martin Ryser macht als Rocker Tinu eine ebenso gute Figur wie seine Tochter Saskia Ryser als dessen Tochter Flo. Saskia legte sich stimmlich schon bei der Probe vehement ins Zeug. Ariane Grieder verkörpert die geheimnisvolle Joanne mit passendem Akzent. Christian Berger schliesslich ist der Möbelpacker und Rolf Künzi der Hippie.

Die Regisseurin Therry Hübscher und ihre Regieassistentin Olivia Joss tun gut daran, ihre Truppe zusammenzuhalten, denn es gibt kaum ein Dorftheater, das eine solche Altersspannweite hat. Gerade bei Stücken wie «Lieber spoot als gar nie!» hebt dieser Mix die Glaubwürdigkeit. Dass im Theater Hochwald auch das musikalische Element nie ganz fehlt, ist ebenfalls ein Vorzug. Und dass es sogar die Spezialabfüllung «Nix wie weg» des Hobler-Bräu von Rolf Künzi gibt, könnte ein weiteres Argument sein, eine der sechs Aufführungen zu besuchen.

Theater Hochwald: «Lieber spoot als gar nie!». Hobelträff, Kirchweg 1, Hochwald; 26./27. 1., 20 Uhr; 28. 1., 15 Uhr; 31. 1., 2. 2./3. 2., 20 Uhr. <link http: www.theaterhochwald.ch tickets>www.theaterhochwald.ch/tickets

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