Wasserleitungsbruch zur Unzeit – und eine «Amtsgeheimnisverletzung»

Der Schlossweg muss dringend saniert werden. Ein Wasserleitungsbruch beschädigte im März den Belag der Strasse stark. Das kommt die Gemeinde teuer zu stehen.

Holperpiste Schlossweg: Von der Kreuzung Dorneckstrasse bis hinunter zur Luzernerstrasse ist die Strasse stark beschädigt.  Foto: Edmondo Savoldelli
Holperpiste Schlossweg: Von der Kreuzung Dorneckstrasse bis hinunter zur Luzernerstrasse ist die Strasse stark beschädigt. Foto: Edmondo Savoldelli

Lukas Hausendorf

Im März barst erneut eine Wasserleitung am Schlossweg. Diesmal geschah es an der Kreuzung Dorneckstrasse. Die Auswirkungen des Malheurs sind aber bis zur Einmündung Luzernerstrasse ersichtlich. Der Bruch einer alten Von-Roll-Gussleitung unterspülte den Belag und beschädigte diesen stark. Teilweise sei sogar die Unterkofferung der Strasse weggespült worden, erklärte Gemeindepräsident Christian Schlatter am Montag.

Es ist nicht das erste Mal, dass am Schlossweg eine Wasserleitung geborsten ist. Die Baukommission sieht daher ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Die Sanierung müsse so schnell wie möglich geschehen, verlautete sie in einer Stellungnahme. Allerdings wird das nicht sofort möglich sein. Die Kosten überschreiten in jedem Fall die Kompetenzen des Gemeinderats, weshalb das Geschäft im Juni noch vor die Gemeindeversammlung muss. Das Ingenieurbüro Hollinger errechnete der Gemeinde bereits erste Kostenschätzungen für verschiedene Sanierungsvarianten. Die Preisspanne reicht von 240 000 bis 920 000 Franken. Mit der billigsten Variante wird Dornach aber kaum davon kommen.

Gemeinderat Bruno Holzherr (CVP) insistierte am Montag darauf, dass auch die Pumpleitung gemacht werden müsse, obwohl diese mittelfristig obsolet wird, wenn dann das neue Reservoir Goben steht, das gemeinsam mit Arlesheim gebaut wird. Der Strassen- und der Brunnmeister der Gemeinde bevorzugen denn auch eine Variante, welche die Gemeinde 790 000 Franken kosten würde. Demnach würde die Kanalisation im Perimeter Dorneckstrasse bis Bernerstrasse komplett ersetzt werden.

Gemeindepräsident spricht von «Amtsgeheimnisverletzung»

Ein vom Dornacher FDP-Präsidenten Urs Bendel gezeichneter Leserbrief in der vergangenen «Wochenblatt»-Ausgabe könnte für diesen ein Nachspiel haben. Der Gemeinderatssuppleant hat vor einer Woche auf diesem Weg interne Informationen aus einer geheimen Sitzung des Gemeinderats öffentlich gemacht. So machte Bendel publik, dass der Gemeindeschreiber, den Dornach bis zur definitiven Neubesetzung der momentan vakanten Stelle im Mandatsverhältnis beschäftigt, monatlich 11 000 Franken kosten soll. Dies notabene für ein 40-Prozent-Pensum. In Bendels Verständnis eine krasse Verschwendung von Steuergeldern. Allerdings bestreitet Bendel, der Verfasser des Leserbriefs zu sein (siehe dazu auch unter amtliche Publikationen in dieser Ausgabe: «Mitteilung des Gemeinderats»).

Wer sonst in Bendels Namen die offenbar zutreffenden Informationen veröffentlicht haben könnte, bleibt vorerst unklar. Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler) rügt jedenfalls diese «Amtsgeheimnisverletzung», die für die Zusammenarbeit im Gemeinderat nicht vertrauensfördernd sei. Die publik gemachten Kosten für das Mandatsverhältnis will er nicht weiter öffentlich kommentieren. An der Gemeinderatssitzung verschob der Präsident die weitere Diskussion dieser Angelegenheit auf den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.

Die FDP Dornach hatte den Gemeindepräsidenten jüngst mit der Behauptung angegriffen, dass das Betriebsklima in der Dornacher Verwaltung schlecht sei, was die Freien Wähler in einem Leserbrief von letzter Woche als verfrühtes Wahlkampfmanöver abtaten. Im kommenden Jahr findet in Dornach die Gesamterneuerungswahl des Gemeinderats statt.

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