Verwirrungen, Zufälle und aussergewöhnliche Einfälle
Wer andern ein Grab schaufelt, landet am Schluss selbst drin – das zeigt das neue Stück des Theater Gempen, das man nicht verpassen sollte.

Bea Asper
Spannung und feiner Humor als ständige Begleiter, diese Komponenten sind dem Theater Gempen beim diesjährigen Stück «Em Stuber sy Plan» wieder hervorragend gelungen. Ebenso die schauspielerischen Leistungen. Dabei musste man noch kurzfristig umdisponieren infolge eines gesundheitlich bedingten Ausfalls. Patrick Spornitz machte sich dann Tag und Nacht ans Textelernen.
Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen, verarbeitet kulturell vielschichtig die Schattenseiten des menschlichen Daseins, wenn der eine oder andere von Gier getrieben wird, den Hals nicht voll genug bekommt und in der Verwirklichung seines Plans sämtliche Skrupel verliert. Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein: Das ist die Moral der Geschichte.
Diese ist wunderbar eingebettet in Verwirrungen, Zufälle und aussergewöhnliche Einfälle. Susan Saladin liess sich von Komödienklassikern inspirieren, hat das Stück aber frei geschrieben.
Das Resultat ist sensationell, sie bringt drei Bühnen auf eine Bühne und für die Übergänge hat sie sich Musikalisches einfallen lassen. Das Wortspiel ist ihre grosse Leidenschaft. «Ich beginne an einem Freitag, muss dranbleiben, bin am Montag fertig», verrät sie. Sie versuche den mitspielenden Charakteren gerecht zu werden und die Texte so auszuformulieren, dass die Schauspieler in ihren Rollen aufgehen können. Es hat sich eingespielt, dass man gemeinsam auf einer Alp im Tessin intensiv einsteigt in das Theaterleben. Danach probt man im Schulzimmer und erst zuletzt auf der Bühne in der Mehrzweckhalle. Die Zuschauer, welche die Vorstellungen vom letzten Wochenende genossen, brachten mit kräftigem Applaus und Zurufen zum Ausdruck: «Dieses Stück sollte man nicht verpassen.» Die gute Nachricht der Theater Gruppe: Es sind für die Vorstellungen vom Freitag- und Samstagabend noch Plätze zu ergattern.
Bereicherung für den Dorneckberg
Die Schauspieler, die seit August intensiv ihr Stück probten, symbolisieren die Sonnenseite der Menschen. Sie nehmen den enormen Theater-Aufwand auf sich, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Sie investieren ihre Freizeit zur Bereicherung des Dornecker Kulturlebens. «Zufriedene, fröhliche und lachende Gesichter sind das schönste Geschenk und Lohn für unsere Arbeit», sagt Regisseurin Susan Saladin.
Den älteren Bewohnern von Gempen machte die Theater-Gruppe eine doppelte Freude mit einer persönlichen Einladung, einem Gratis-Eintritt und Kaffee mit Kuchen.