«Tue doch ändli moll ufwache, und fang im Dorf afo aggtiv mitzmache»

Mit der traditionellen Chesslete und einem geselligen Guggenkonzert brachten die Fasnächtler am Schmutzigen Donnerstag Leben in ihr «Schlafdorf».

Das Coronavirus kann uns nichts anhaben: Die närrischen Pflegerinnen sorgten am Schmudo für den nötigen Schutz vor der «Pandemie». Foto: Bea Asper
Das Coronavirus kann uns nichts anhaben: Die närrischen Pflegerinnen sorgten am Schmudo für den nötigen Schutz vor der «Pandemie». Foto: Bea Asper

Das diesjährige Sujet der Dornacher Fasnacht lautet: «Schloof-Dorf Dornach» und vom Fasnachtskomitee heisst es dazu: Syt 2 Joor suecht dr Wiehnachtsmärt neui Lüt, doch in Dornach mäldet sich eifach nüt. Scho s Porziunggeli het me miesse extärn vergäh, do keine dä Ufwand het welle übernäh. Zum Glügg gits no e Komitee, sunnscht wär au d Fasnacht niene mee! Betrachtisch d Fasnacht jedoch nöcher ah, denn mergsch, dr Dornacher luegt sich das lieber passiv ah. Gottseidangg
gits no Brügglibohne & Ruinenarre, sunnscht gäbts am Umzug nur no uswärtigi Chare. Liebs Dornach, tue doch ändli moll ufwache, und fang im Dorf afo aggtiv mitzmache!!!

Die Magdalenen-Zunft Dornach und ihr Zeremonienmeister René Umher gingen jedenfalls mit gutem Beispiel voran und versuchten am Schmutzigen Donnerstag mit einer aufmunternden Chesslete die Dornacher aus dem Tiefschlaf zu holen und in Fasnachtsstimmung zu versetzen.
Dies gelang dann dem Komitee auf jeden Fall am Abend mit verschiedenen Aktivitäten auf dem Nepomukplatz und bei der Klosterkirche. Die Ruinenarren genossen ihr Heimspiel und freuten sich über die ausgelassene Stimmung vor der Bühne. Sie wurden eifrig unterstützt von Guggen aus der näheren und weiteren Region. Mit schrillen Tönen, doch vor allem mit Ohrwürmern aus der Popmusik versetzten die Sambaschnooge Therwil, d Räblüüs Obermumpf, d Birspfupfer Aesch, d Chessilochruäche Grellingen, d Nachtwandler Basel und d Revoluzzer Aesch die Besucher in Festlaune und liessen in dieser milden Winternacht die Tanzbeine schwingen unter dem Sternenhimmel.

Erwartungen übertroffen
Obmann Benjamin Jutzi zeigte sich auf Anfrage dieser Zeitung mit dem Anlass «sehr zufrieden». Sicherlich auch dank des Wetterglücks habe der Publikumsandrang die Erwartungen übertroffen. Mit den Beizli auf Rädern sei einmal mehr ein Ambiente entstanden, das zum geselligen Zusammensein und zum Gedankenaustausch einlade und vielleicht auch Ansporn gebe für künftiges Engagement zum Erhalt und zur Förderung des Dornacher Gemeinschaftlebens.
Das Närrische kam keineswegs zu kurz und machte nicht halt vor der Seuchengefahr aus China oder der Angst vor Terror. Mit einfallsreichen Kostümen und den passenden Sprüchen dazu liessen es sich die Fasnächtler nicht nehmen, die Themen, welche den Alltag düster machen, auf die Schippe zu nehmen. Und die närrische Zeit ist noch nicht vorbei. Dank des grossen Engagements des Dornacher Fasnachtskomitees darf man sich mit dem Strassenumzug vom Samstag (ab 16 Uhr) und einem Guggenkonzert in Oberdornach auf zwei weitere Highlights freuen. 

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