«Sünnele statt Schränze»: Gugge im Sommermodus
Die Ruinenarre haben anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens den Probebetrieb umgekrempelt. Damit wollen sie unter anderem neue Mitglieder gewinnen.

Die Facebook-Seite der Guggemusig Ruinenarre Dornach ist vielsagend, zeigt sie doch, was die 13 Fasnächtler zurzeit so treiben: im Meer baden, gemeinsam grillen, im Wald oder im Brunnen Abkühlung suchen. «Wir geniessen einfach den Sommer», sagt Daniel Gasser, Präsident der Guggemusig, die an der letzten Fasnacht ihr 20-Jahr-Jubiläum feierte. Musik und Fasnacht haben die Ruinenarre – zumindest für den Moment – an den Nagel gehängt. Weil die Beteiligung an den Proben während der Sommermonate urlaubsbedingt eher gering ist und viele andere Anlässe und Aktivitäten stattfinden, hat sich die Gugge nach der Fasnacht selbst in eine lange Sommerpause geschickt. «Im Sommer ist es viel zu schön, um in unseren Probekeller zu gehen. Deshalb haben wir beschlossen, den Probebetrieb bis Mitte Oktober zu pausieren.» Die Guggemusig erhofft sich dadurch auch, neue Mitglieder für das Fasnächtlern begeistern zu können: «Es gibt viele, die zwar Fasnacht lieben, aber sich nicht das ganze Jahr hindurch verpflichten wollen oder können.» Die Zeiten, in denen die Ruinenarre das ganze Jahr hindurch geprobt haben und die Gugge mit dem Car durch die halbe Schweiz an Auftritte reiste, sind vorbei.
Zu Hause üben
Das neue Konzept ist eigentlich eine Rückkehr zu den Anfängen: «Auch damals hatten wir weniger geprobt und uns hauptsächlich auf die regionale Fasnacht fokussiert.» Beginnt Gasser von der letzten Fasnacht zu erzählen, kommt er ins Schwärmen: «Es war der Wahnsinn, nach dieser langen Pause endlich wieder Fasnacht treiben zu können. Zumal sie gänzlich ungeplant, spontan und dadurch entspannt war. Daraus sind schöne, wilde Situationen entstanden. Für die Älteren von uns hat sich dies wie zu Anfangszeiten angefühlt. Da wollen wir wieder hin.» Man wolle sich «nicht mehr völlig verplanen lassen, sondern so Fasnacht machen, dass es uns allen Spass macht».
Auch wenn die Ruinenarre den Probebetrieb stark herunterfahren, wollen sie das musikalische Niveau halten. «Es ist daher erforderlich, dass die Mitglieder auch individuell zu Hause üben.» Von Neumitgliedern erwartet Gasser viel Motivation und Freude am Instrument und wenn möglich ein Grundwissen in Notenlesen. Gespielt werden Trompete, Posaune, Eufonium, Schlagzeug und Pauke. «Zudem sind wir auf der Suche nach einem Sousafonisten.»
Bar am Portiunkula
Wer die Ruinenarre zwar nicht hören, aber sehen und sich von ihnen bewirten lassen will, ist am Portiunkula, das am kommenden Wochenende Dornach in eine Festmeile verwandeln wird, herzlich willkommen. «Mit unserer doppelstöckigen Bar sind wir mitten auf dem Nepomukplatz anzutreffen. Es würde uns freuen, möglichst viele Menschen begrüssen zu dürfen.»