Spital Dornach baut anders als geplant
Noch in diesem Jahr will das Spital Dornach anbauen. Aufgrund der Kritik von Anwohnenden jedoch nicht so wie ursprünglich vorgesehen.

Einige Teile des über 100 Jahre alten Spitals in Dornach sind in die Jahre gekommen, deswegen will die Solothurner Spitäler AG seit Jahren vordringlich die OP-Säle erneuern. 2018 musste sie mitteilen, dass es ihr finanziell nicht möglich sei, neben dem Neubau des Bürgerspitals Solothurn ein weiteres Bauprojekt zu stemmen. Doch nun soll es klappen: Das Spital Dornach hat ein Baugesuch für einen Anbau auf dem Parkplatz vor dem Eingang eingegeben (das Baugesuch ist in dieser Wochenblattausgabe publiziert). Konkret soll ein neuer Operationsbereich inklusive vor- sowie nachgelagerter Räume entstehen, sagt Spitaldirektorin Irene Wyss auf Anfrage. Die wegfallenden Parkplätze werden durch eine Tiefgarage ersetzt. «Die Dringlichkeit einer Erneuerung von Infrastruktur, welche ersetzt werden muss, wurde zunehmend grösser», begründet Wyss den Ausbau. Die Kosten für das Gebäude belaufen sich auf 40 Millionen Franken.
Anwohnende wehrten sich gegen ursprüngliche Pläne
Eigentlich hätte der Ausbau des Spitals schon früher umgesetzt werden sollen: Vor zwei Jahren hatte die Spitalleitung ein Projekt nördlich des Spitals vorgestellt, für welches jedoch eine Umzonung notwendig gewesen wäre. Die Pläne sorgten bei Anwohnenden für Kritik. Sie schlossen sich in der «IG Spitalerneuerung zum Wohle aller» zusammen und forderten einen runden Tisch. In der Folge kam es zu Gesprächen zwischen der IG, dem Spital und der Gemeinde. Aufgrund der Kritik hat die Solothurner Spitäler AG die Pläne für einen Anbau nun überarbeitet, wie Wyss gegenüber dem Wochenblatt sagt. «Die Anliegen der IG aus dem Initialprojekt haben wir aufgenommen und entsprechend im neuen Projekt umgesetzt.» Für dieses ist keine Umzonung nötig, es sollte «zeitnah» umgesetzt werden können, sagt Wyss weiter. Die Bagger sollen noch in diesem Jahr auffahren. Die Baupfeiler wurden gestern Mittwoch bereits aufgebaut.
Die «IG Spitalerneuerung zum Wohle aller» sei vom neuen Ausbauprojekt überrascht worden, schreibt Matthias Frank im Auftrag der IG. Sie habe die Kommunikation des Spitals, dass die Anliegen der Anwohnenden ernst genommen worden seien, «mit Freude entgegengenommen». Für eine weitere Stellungnahme müsse sie sich erst auf die Publikation des Baugesuches abstützen, so Frank weiter.
Gemeinderat will Parzellen trotzdem umzonen
Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) begrüsst den Entscheid des Spitals: «Der Anbau kann so ohne grössere Rechtsrisiken realisiert werden», sagt er. Dass das Spital seinen Standort in Dornach halten kann, sei sehr im Interesse der Gemeinde, hält er weiter fest.
Das wird auch in der neuen Ortsplanrevision der Gemeinde ersichtlich. Obwohl das Spital nun ein Alternativprojekt plant, hält der Dornacher Gemeinderat an einer Umzonung der Wohnzone W2a in eine Zone für öffentliche Bauten und Anlagen fest. Dieser Entscheid ermögliche dem Spital eine «längerfristige Entwicklung», so Urech – allerdings mit einer tieferen Gebäudehöhe als vor zwei Jahren noch vorgesehen.
Dass der Gemeinderat an der Umzonung festhält, «obwohl der Bedarf des Spitals Dornach offensichtlich nicht mehr vorliegt», sorgt bei der IG für Irritation. «Die IG wird sich für eine weitere Stellungnahme erst auf die Auflage der Ortsplanrevision abstützen müssen», schreibt Frank. Diese wird ab dem 27. Januar einsehbar sein (siehe Artikel auf Seite 3).
Spitaldirektorin Wyss erklärt, zurzeit und auch in naher Zukunft sei ein weiterer Anbau auf jenen Parzellen kein Thema. «Aber langfristig muss in der Ortsplanrevision final geklärt werden, wie unsere Grundstücke bebaut und die Gebäude betrieblich genutzt werden können.»