«Speedy» sorgt bei Anwohnern für Kopfschütteln

Dass die Verkehrsteil­nehmer in der künftigen 30er-Zone derzeit bis 49km/h ein grünes Smiley geschenkt erhalten, sorgt bei Anwohnern für Ärger.

«Dieser Automobilist fährt viel zu schnell», ist der Gedanke, der den Fussgängern durch den Kopf geht, wäh-rend das Geschwindigkeitsmessgerät bis 49 km/h ein grünes lächelndes Emoji-Gesicht erscheinen lässt – und dies auf der Höhe des Kindergartens im Quartier Hügelweg. Für Anwohner Bruno Santschi ist die Situation inakzeptabel. «Dass ausgerechnet an dieser Stelle den mit knapp 50 km/h fahrenden Verkehrsteilnehmenden signalisiert wird, dies sei völlig rechtens, ist nicht nachvollziehbar. Dadurch wird eine nicht akzeptable Fahrweise legitimiert», moniert er in einem Schreiben an die Gemeinde. Offiziell gilt am Hügelweg zwischen Kreuzung Unterer Zielweg bis unterhalb des «Glashauses» Tempo 50. Anschliessend – wo keine Wohnhäuser mehr stehen, sondern nur noch Parkplätze zu finden sind – ist die erlaubte Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert. «Wir verstehen nicht, weshalb nicht auch im unteren Abschnitt des Hügelweges Tempo 30 gilt. In diesem Bereich mit 50 km/h zu fahren, ist gefährlich und absolut unverantwortlich», hält Santschi fest. Und er führt aus: «Der Hügelweg ist eine schmale Strasse, sogar als Wanderweg gekennzeichnet. Auf Höhe der Geschwindigkeitsmessstelle befinden sich diverse Wohnhäuser, ein Kindergarten und ein Heim für betreutes Wohnen.»

Tempo 30 soll flächendeckend eingeführt werden

Gemeindepräsident Daniel Urech zeigt Verständnis für den Ärger. «Dass ein Smiley für Menschen, welche mit beinahe 50 km/h den Hügelweg hoch- oder runterfahren, das falsche Signal ist, kann ich nachvollziehen», räumt er auf Anfrage ein. «Das Smiley ist kein Verkehrszeichen und keine offizielle Verlautbarung der Gemeinde. Ich hoffe, dass allen klar ist, dass auf dem Hügelweg 50 km/h nicht eine den Umständen angepasste Geschwindigkeit darstellen.»

Entstanden sei diese Situation aus dem Befolgen der kantonalen Vorgaben. «Im Hinblick auf die Einführung der Tempo-30-Zone müssen vor und nach der Einführung Messungen durchgeführt werden.» Das sei der Grund für das Speedy-Gerät, das nur für kurze Zeit zur Anwendung komme. Die gute Nachricht ist: «Auf dem Hügelweg wird die Zone 30 eingeführt werden», verspricht Urech. Die dritte Etappe der Einführung von Tempo 30 sei vom Gemeinderat beschlossen worden und könne im nächsten Jahr umgesetzt werden. «Damit wird in Dornach Tempo 30 weitgehend flächendeckend eingeführt sein – mit Ausnahme der Hauptstrassen.» Dies bestätigen Bauverwalter Martin Zweifel und Andreas Fritschi, Präsident Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (UVEK). Die Vorarbeiten durch die Bauverwaltung seien bereits erledigt worden, und die Bewilligung aus Solothurn sei vor kurzem eingetroffen, sagt Zweifel. Und Fritschi gibt zu verstehen, dass sich die Kommission für den Hügelweg lieber gestern als morgen eine Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h wünschte. Zur Geschwindigkeitsmessung kann er sagen: «Dies sollte nicht als Ermunterung verstanden werden, die zulässigen 49 km/h auszuschöpfen, denn alle Verkehrsteilnehmer sind verpflichtet, ihre Geschwindigkeit der Situation anzupassen.» Leider habe man nur Messgeräte mit Emoji. «An dieser Stelle wäre uns eine neutrale Geschwindigkeitsanzeige lieber.» Dass am oberen Hügelweg längstens Tempo 30 gelte, sei der Entscheid des Eigentümers der Privatstrasse.

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