SP fordert die FDP erneut heraus

Am 9. Juni will Gemeinderat Patrik Stadler für die FDP das Gemeindepräsidium verteidigen. Simon Esslinger (SP) möchte dies verhindern.

Wer wird Nachfolger von Roland Sauter? Patrik Stadler (FDP, l.) und Simon Esslinger (SP) treten gegeneinander an.  Foto: Archiv Wochenblatt
Wer wird Nachfolger von Roland Sauter? Patrik Stadler (FDP, l.) und Simon Esslinger (SP) treten gegeneinander an. Foto: Archiv Wochenblatt

Tobias Gfeller

Nach den Resultaten der Gempner Gemeinderatswahl im April war anzunehmen, dass SP-Gemeinderat Simon Esslinger die Bürgerlichen erneut herausfordern wird (2009 unterlag er Roland Sauter). Noch nicht ganz klar war jedoch sein Gegner. Gemeinderats-Vizepräsident Martin Dietler (SVP) machte wie FDP-Gemeinderat Patrik Stadler ein gutes Resultat. FDP und SVP einigten sich auf eine Kandidatur Stadler und kämpfen nun gemeinsam gegen die Herausforderung der SP. Die FDP unterstützt im Gegenzug Dietler für das Amt als Vizepräsident. «Aufgrund meiner beruflichen Auslastung sehe ich zeitlich keine Möglichkeit, ein allfälliges Amt als Gemeindepräsident auszuüben», erklärt Dietler seinen Verzicht und ergänzt: «Ich und der SVP Gempen ist es wichtig, dass der Gemeindepräsident weiterhin bürgerlich ist.»

Stadler: Kontinuität
Patrik Stadler wurde von seiner Partei mittels Akklamation überwältigend als Kandidat ins Rennen geschickt. «Ich spüre die Unterstützung der FDP und aus dem Dorf», sagt er stolz. Dass er für die FDP das Erbe von Roland Sauter verteidigen muss, empfindet er nicht als Druck. «Ich sehe dies als Herausforderung.» Würde Stadler gewählt, so setze er vor allem auf Kontinuität und führe das bisherige «moderate Wachstum» weiter. «Dazu müssten wir die Infrastruktur anpassen, damit die Gemeinde weiterhin ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort bleibt.»

Ein Augenmerk legt Patrik Stadler auf das Zusammenleben im Dorf. «Wir müssen alle Interessen unter einen Hut bringen.» Der FDP-Gemeinderat verweist auf die sich zuweilen widersprechenden Interessen der Zugezogenen und die der Alteingesessenen. Stadler, der selbst 2006 aus Dornach zugezogen ist, kennt die Gedanken beider Seiten. «Ich bin zwar kein Ur-Gempner, fühle mich im Dorf aber sehr akzeptiert.»

Esslinger: Mehr Mut, mehr Offenheit
Mit dem Label «Gempner Bürger» kann sich Herausforderer Simon Esslinger schmücken. Dies sei aber nicht unbedingt ein Vorteil, glaubt der SP-Gemeinderat, der in diesem Jahr neu in den Solothurner Kantonsrat gewählt wurde. «Die Menschen in Gempen kennen mich. Natürlich sind nicht alle von mir begeistert», weiss Esslinger. «Das Dorf hat mich geprägt. Es ist meine Heimat, hier bin ich stark verwurzelt und möchte als Gemeindepräsident etwas bewirken.» Esslinger setzt sich für ein «grünes, soziales, nachhaltiges und innovatives Gempen» ein. Als Beispiel nennt er eine energieeffiziente Strassenbeleuchtung.

Vom Gemeinderat hätte er sich in den vergangenen Jahren etwas mehr Mut und Offenheit bei der Umsetzung von Projekten oder bei Naturthemen gewünscht. «Das Schulareal kann man durchaus kinderfreundlicher gestalten.» Bei anderen Themen wie der Kooperation mit der Sonnhalde, dem Kindergartenstandort, der Schulwegsicherheit oder dem öffentlichen Verkehr hätte die SP gestaunt, dass die FDP vieles von der SP übernommen habe. Esslinger glaubt, dass die goldenen Zeiten in Gempen vorbei sind. «Es wird schwierig, den Steuersatz auf diesem Niveau zu halten.»

Favorit – Aussenseiter
Patrik Stadler setzt derweil auf die traditionellen bürgerlichen Anliegen. «Ich möchte die Eigeninitiative fordern und fördern.» Sollte die linke Minderheit im Gemeinderat den Präsidenten stellen, würde er dies als demokratischen Entscheid natürlich akzeptieren. Doch allen ist klar: Esslinger geht gegen FDP und SVP als Aussenseiter ins Rennen.

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