Schule Dornach im Aufbruch

Die Bemängelung des Schulklimas an der Sekundarstufe I durch die Fachhochschule hatte auch ihr Gutes: Ein breit abgestützter Prozess zur Gestaltung der Zukunft der Schule Dornach hat eingesetzt.

Am Workshop: Schülerinnen beugen sich über das Luftbild von Dornach, interessiert beobachtet von
Am Workshop: Schülerinnen beugen sich über das Luftbild von Dornach, interessiert beobachtet von

Thomas Brunnschweiler

Das Beste an Fehlern ist, dass man aus ihnen lernt. Das scheinen sich auch der Gemeinderat und die Schulleitung gesagt zu haben. Nachdem die Datenerhebung der Nachevaluation vom November 2015 an der Sekundarstufe I Mängel im Bereich des Schul- und Unterrichtsklimas aufgezeigt hatte, wurde die Planung einer externen Schulevaluation (ESE) für die Sek I Dornach eingeleitet. Eng geführt wird die Umsetzung der Massnahmen von einer Steuerungsgruppe unter der Leitung von Gemeindepräsident Christian Schlatter und einer Begleitgruppe. Diese setzt sich aus der Schulleitung, zwei Vertretungen der kommunalen Aufsichtsbehörde (Gemeinderat), der Lehrpersonen, der Fachkommission, der Eltern sowie der fachlichen Begleitperson zusammen. Der Gemeinderat hat die strategische Führung inne und überprüft sowohl die Infrastruktur wie auch die Qualität der Schulführung. Die Feedback-Kultur soll weiterentwickelt werden. In der Oberstufe bereits eingerichtet ist eine Elterngruppe, die «Echo-Gruppe», in der pro Klasse ein Elternteil Einsitz hat. Klassenrat, Klassenregeln und ein Kommunikationskonzept, das eine aktive schulische Öffentlichkeitsarbeit umfasst, runden die Massnahmen ab.

Schule gestaltet Zukunft mit

Für die Zukunftsplanung Dornachs spielen die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Rolle. Nachdem es am 9./10. Juni im Rahmen der Ortsplanung eine Zukunftskonferenz zur Frage gab, wie Dornach im Jahre 2040 aussehen soll, wurde in der Mehrzweckhalle am Bruggweg am 29. Juni ein ergänzender Mitwirkungsanlass mit der Oberstufe der Schulen Dornach durchgeführt. Konzipiert wurde dieses ausführliche Brainstorming vom Raumplanungsbüro BSB, das auch für die räumliche Entwicklung der Gemeinde Dornach zuständig ist. Schon der Einstieg mit einer Aufwärmrunde brachte Erstaunliches zutage. Die Frage, wem es in Dornach gefalle, bejahte ein Drittel positiv. Fast alle waren der Ansicht, dass es in Dornach Dinge gibt, die fehlen. Die Frage, wer sich vorstellen könne, auch noch in 20 Jahren in Dornach zu wohnen, bejahte niemand. Mit dieser Ohrfeige seitens der Jugend war man mitten im Thema.

Gemeinderat nimmt Jugend ernst

In einem ersten Teil wurde das Bild Dornachs, wie es in den Köpfen der rund 60 Schülerinnen und Schüler besteht, thematisiert. In einem zweiten Teil wurden anhand eines Luftbilds der Gemeinde 3 Tops und 3 Flops notiert. Zu den Tops gehören der Bahnhof, das Jugi und die Sportanlagen; zu den Flops der Pausenplatz und die Ausstattung des Sekundarschulhauses, die zu kleine Glungge und der Mangel an Markenläden und Freizeitaktivitäten. Nach der Pause gab es eine Gruppenarbeit zum Thema «Wie muss es in 20 Jahren in Dornach aussehen, damit ich noch immer hier leben will?» Die Zukunftsvisionen sind durch eine konsumorientierte Haltung geprägt. Die heutige Jugend wünscht sich Fastfood-Restaurants, ein Einkaufszentrum Öpfelsee und Kinos.
Nur in Einzelnennungen erscheinen als Desiderate der öffentliche Verkehr oder eine Zahnradbahn auf den Gempen, die vor 100 Jahren tatsächlich geplant war. Die Inhalte werden nun ins räumliche Leitbild der Gemeinde einfliessen und ebenso Bestandteil der Diskussion zur Legislaturplanung sein. Die Plakate, die ebenfalls an diesem Morgen entstanden sind, sollen nach den Ferien im Schulhaus aufgehängt, ebenso an der Ergebniskonferenz und an der Gemeindeversammlung, an der das räumliche Leitbild (RLB) verabschiedet wird.

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