Rennatmosphäre wie vor 100 Jahren

Der Lack glänzt, das Chrom blitzt – das ­Gempen Memorial lockte unzählige Old­timerfans und gleich fünf Regierungsräte an.

Geschafft: Die AC Cobra aus dem Jahr 1965 fährt über die Ziellinie in Gempen. Fotos: Juri Junkov

Geschafft: Die AC Cobra aus dem Jahr 1965 fährt über die Ziellinie in Gempen. Fotos: Juri Junkov

Aus den 1960ern: Auch ein Taxi fuhr mit.

Aus den 1960ern: Auch ein Taxi fuhr mit.

Hat den Zweiten Weltkrieg überlebt: Dieser Fiat wurde 1934 gebaut.

Hat den Zweiten Weltkrieg überlebt: Dieser Fiat wurde 1934 gebaut.

Freut sich auf die kurvige Bergfahrt: die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann im Mercedes SL Pagode.

Freut sich auf die kurvige Bergfahrt: die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann im Mercedes SL Pagode.

Grün und windschnittig: 
ein Westfield Sports.

Grün und windschnittig: ein Westfield Sports.

Oldtimerfans kamen am Samstag auf dem Schulhausplatz in Gempen voll auf ihre Kosten: Über 100 alte Schlitten säumten die Strassen rund um das sehr gut besuchte Festgelände. Da wurde gefachsimpelt, geschraubt, fotografiert oder einfach nur gestaunt.

Zum Rennen geladen hatte der ACS. Der Anlass hatte seine Premiere schon im Jahr 1911. Bis 1947 wurden die Rennen auf der Strecke zwischen Dornach und Gempen regelmässig durchgeführt, danach schlummerte der Anlass vor sich hin, bis der ACS ihn 2011 aus seinem Dornröschenschlaf geweckt hatte – das Gempen Memorial war geboren.

Die Strecke ist in vier Abschnitte gegliedert, die Regeln eigentlich simpel und dennoch ausgeklügelt: Schneller als mit 49,9 Stundenkilometern dürfen die Teilnehmenden im Durchschnitt nicht fahren, sonst droht die Disqualifikation. Es gewinnt nicht der schnellste Fahrer, sondern der Teilnehmer mit der besten Taktik und dem präzisesten fahre­rischen Können.

«Die Leute haben Freude an den alten Autos»

Gleich fünf Regierungsräte fuhren auf der kurvenreichen Strecke zwischen Dornach und Gempen mit: Für den Kanton Solothurn am Start stand Baudirektorin Sandra Kolly als Beifahrerin im Alfa Romeo Giulietta Spider aus dem Jahr 1961, das Steuer in der Hand hatte Staatsschreiber Andreas Eng. Den Kanton Baselland vertraten Finanzdirektor Anton Lauber, der am Steuer sass, und Baudirektor Isaac Reber als Beifahrer. Die beiden fuhren einen Mercedes SL Pagode, der vom Garagisten Kestenholz zur Verfügung gestellt wurde. Es mache grossen Spass, das Auto mit Baujahr 1968 den Berg hochzufahren, meinten beide Regierungsräte unisono. «Es war eine grossartige Fahrt, wir wurden nur einmal von einem Vordermann aufgehalten», sagte Lauber vergnügt. Im gleichen Modell wie die Baselbieter sassen auch der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger, der von Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann als Beifahrerin begleitet wurde.

Obmann Urs Müller zeigte sich am Samstag sehr zufrieden mit dem Anlass. «Die Strecke ist gut präpariert, die Teilnehmenden haben grossen Spass, das Wetter ist perfekt!» Zwar sei der Kurs in diesem Jahr etwas schwieriger, was den einen oder die andere auch zum Schwitzen gebracht habe, meinte Müller. Dennoch sei der Lauf gut händelbar. «Wir freuen uns, dass wir der Region etwas zurückgeben können und dass dieses Kulturgut weiterexistieren kann. Die Leute haben Freude an den alten Autos.»

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