Preiswürdiges Engagement

Gabriele Widmer und Anna Hartmann wurden für ihr jahrzehntelanges Engagement im Dorf mit dem Dornacher Anerkennungspreis 2014 ausgezeichnet. Ihr Einsatz kam insbesondere der älteren Bevölkerung zugute.

Verdiente Würdigung: Anna Hartmann (l.) und Gabriele Widmer, Trägerinnen des Dornacher Anerkennungspreises.  Foto: Oliver Sterchi
Verdiente Würdigung: Anna Hartmann (l.) und Gabriele Widmer, Trägerinnen des Dornacher Anerkennungspreises. Foto: Oliver Sterchi

Oliver Sterchi

Ich bin richtig erschrocken, als der Anruf vom Gemeindepräsidenten kam», sagt Anna Hartmann und lacht. Selbst für eine Ur-Dornacherin wie Hartmann ist ein Anruf des «Amme» nichts Alltägliches. Umso mehr freute sie sich über die frohe Botschaft, die ihr Gemeindepräsident Christian Schlatter überbrachte: Sie und Gabriele Widmer sollten mit dem Dornacher Anerkennungspreis des Jahres 2014 ausgezeichnet werden. An der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember war es dann soweit: Die beiden Damen konnten auf der Bühne den mit 3000 Franken dotierten Preis entgegennehmen.

«Das war ein toller Moment», meint Widmer. Ausgezeichnet wurden die beiden Seniorinnen für ihr jahrzehntelanges Engagement im Dorf, das insbesondere der älteren Bevölkerung galt. «Angefangen hat alles Anfang der 1980er-Jahre», erinnert sich Widmer. Damals realisierten die beiden Freundinnen, dass es für die älteren Menschen im Dorf kaum Betreuungs- und Freizeitangebote gab. «Das Problem war, dass die Leute immer älter wurden und ihre Kinder nicht mehr im Dorf wohnten. Dadurch waren die Senioren völlig auf sich allein gestellt», sagt Hartmann. Zusammen mit Pro Senectute organisierten die beiden Frauen einen Haushilfedienst, der die Betagten bei den alltäglichen Erledigungen des Haushalts unterstützte. Später kam auch ein Fahrdienst dazu. Der sei vor allem für Leute gedacht gewesen, die sich aufgrund ihrer spärlichen Rente kein Taxi leisten konnten, um beispielsweise zum Zahnarzt zu gelangen, so Hartmann.

Auf diese beiden Anfangsprojekte sollten bald weitere folgen, wobei sich Hartmann und Widmer auf einen immer grösser werdenden Kreis von ehrenamtlichen Mitstreiterinnen verlassen konnten. Stets ging es darum, die ältere Bevölkerung in ihrem Alltag zu unterstützen. Auch Freizeitaktivitäten durften dabei nicht zu kurz kommen. So organisierten die Preisträgerinnen ab 2002 jährlich Seniorenferienreisen ins Wandergebiet Lenk im Simmental.

Auszeichnung war fällig
Darüber hinaus engagierten sich Hartmann und Widmer auch in verschiedenen sozialen Vereinen, so zum Beispiel im Kranken- und Hauspflegeverein Dornach. Hartmann liess sich zudem gleich nach der Einführung des Frauenstimmrechts in die kommunale Fürsorgekommission wählen. Dass der Preis gerade an diese beiden ging, ist für den Jury-Präsidenten Peter Boder eine Selbstverständlichkeit: «Gabriele und Anna engagieren sich schon so viele Jahre für ihre Mitmenschen, sie mussten den Preis einfach bekommen.»

Der Entscheid in der dreiköpfigen Jury sei einstimmig gefallen, so Boder. Der Dornacher Anerkennungspreis wird seit 2013 an Personen verliehen, die durch ein spezielles Engagement im kulturellen, sozialen oder sportlichen Bereich hervorgetreten sind. Erster Preisträger war Stefan Schindelholz, Co-Präsident und Förderer des SC Dornach.

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