Preisgekröntes Projekt zu Gast im Neuen Theater

Am 21. Oktober hat das Theater Power Flower mit seinem ersten längeren Programm unter der Leitung von Dalit Bloch seine Premiere. Es ist eine Collage mit Menschen zwischen 62 und 78 Jahren.

Fokussiert: Das Ensemble auf Linie gebracht, den Blick auf ein gemeinsames Ziel gerichtet. Foto: ZVG
Fokussiert: Das Ensemble auf Linie gebracht, den Blick auf ein gemeinsames Ziel gerichtet. Foto: ZVG

Die Basler Theater- und Kulturschaffende Dalit Bloch hatte während des ersten Lockdowns das Bedürfnis, den einengenden Umständen in der Pandemie etwas Starkes und auch Stärkendes entgegenzusetzen. Sie eröffnete in Basel die Theaterwerkstatt Power Flower für Menschen über 60.

Die Nachfrage nach diesem ungewöhnlichen Projekt war riesig. Schon nach den ersten Werkstätten bildete sich eine Gruppe von Menschen zwischen 62 und 78 Jahren. «Because The World Is Round» ist die erste Bühnenproduktion von Power Flower. Das Publikum kann einen Abend voller Energie, Lebensfreude, Humor, Musik, Tanz und Lyrik ­erwarten.

Selbstironische Inszenierung

Dalit Bloch ist israelisch-schweizerische Schauspielerin, Regisseurin, Theaterpädagogin und Atemtherapeutin. Sie ist mit dem Schauspieler Daniel Buser verheiratet und Mutter dreier Kinder, darunter der Slam-Poet Laurin Buser. Sie erhielt für ihr Projekt Theater Power Flower am 26. August den 4. Basler Preis für sozialen Zusammenhalt, der unter anderem von der Christoph-Merian-Stiftung und Novartis getragen wird. Die Regisseurin liess sich von den Begriffen Enge und Weite inspirieren. Der Titel «Because The World Is Round» ist ein Zitat aus einem Beatles-Song.

Die ehemalige Flower-Power-Generation steht nun als Theater Power Flower auf der Bühne. «Das ist eben auch ein Zitat für unsere Generation. Die Beatles implizierten Freiheit, Spiritualität, Liebe, Gemeinschaft und vieles mehr», so Bloch. In diesem Stück verschmelzen Texte und Choreografien der Tänzer und Tänzerinnen, mit Klängen und Bildern, kurz: zu einer selbstironischen Collage.

Die Regisseurin gibt ein Beispiel: «‹Beautiful Schwabbel› ist eine Choreografie, die uneitel und mit viel Selbstironie aufzeigt, wie im Alter alles zu hängen beginnt. Mit viel Freude zeigt das Ensemble, was alles schwabbelt. Oder: Was denkt ein Kranführer, wenn er jeden Tag die Leiter hochklettert und in die Weite schaut. Nimmt er diese überhaupt noch wahr? Sieht er die Vogesen?»

Die Frage nach Enge und Weite

«Alle Teilnehmenden haben gelernt, zu improvisieren, an Texten zu arbeiten, die Stimme und den Atem zu benutzen, den Körper zu trainieren und vor allem auch miteinander zu spielen und Hemmungen abzubauen. Seit August haben wir intensiv miteinander geprobt», sagt die Regisseurin. «Das Thema habe ich aus der Sicht eines bereits länger gelebten Alters gewählt. Was passiert beim Älterwerden? Wird man in seinen Gedanken weiter oder offener. Oder doch eher enger? Ist man verfestigter? Oder was passiert mit unserem Körper? Die Pandemie hat den Blick auf die Fragen zu Enge und Weite natürlich auch bedient. Beim ersten Lockdown war das Leben von einem Moment auf den anderen plötzlich sehr eng. Gleichzeitig war da aber auch eine Ruhe und Weite möglich, wie ich sie auf diese Art noch nie erlebt hatte. Heute erschreckt es mich, wie die Gesellschaft sich gespalten hat und wie die Fronten immer enger werden.»

«Because The World Is Round», Neues Theater Dornach, 21. bis 23. Oktober, um 19.30 Uhr, Sonntag, 24. Oktober, um 18 Uhr. Tickets unter: www.theaterpowerflower.ch

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