Photovoltaikanlage auf Gemeindehaus wird komplizierter als gedacht

Der Dornacher Gemeinderat stellt die Vergabe der Arbeiten für die Photovoltaikanlage vorerst zurück.

Die Photovoltaikanlage auf dem Gemeindehausdach erhitzt die Gemüter. An der Sitzung vom Montag waren die Gemeinderatsmitglieder hin- und hergerissen, ob sie das Geschäft nochmals vor die Gemeindeversammlung bringen sollten. Letztlich sprachen sie sich dafür aus, weitere Offerten einzuholen. Bei der Entscheidungsfindung, wem sie den Auftrag für die Photovoltaikanlage auf dem Gemeindehaus-Dach geben sollen, wurde deutlich, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden. Doch was war das Problem? Bereits beim Einholen von Offerten habe sich gezeigt, dass sich die Firmen nicht um diesen Auftrag reissen, weil die Installation doch mit einigen Schwierigkeiten verbunden sei, die sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit auswirken würden. Von fünf angefragten Unternehmungen hätten sich nur zwei die Mühe gemacht, zu offerieren, erklärte Gemeinderat ­Daniel Müller (FDP). Gemäss der einen Offerte ist die Leistung der Anlage letztlich nur noch halb so gross wie ursprünglich angenommen. Bei der zweiten Offerte gehen die Installationen über das Anforderungsprofil hinaus und die Kosten überschreiten das Budget deutlich. Daniel Müller beantragte im Namen der Arbeitsgruppe Umbau die Vergabe der Arbeiten an den günstigeren Anbieter, der auch aus der Region stamme.

Fachkommission soll sich damit auseinandersetzen

Finanzchefin Annabelle Lutgen plädierte dafür, das Geschäft nochmals vor die Gemeindeversammlung zu bringen und dem Souverän eine Alternative vorzuschlagen. Möglich wäre zum Beispiel die Photovoltaikanlage auf einer anderen Gemeindeliegenschaft zu installieren, wo das Nutzen-Kosten-Verhältnis deutlich besser wäre. Ihr Parteikollege Urs Kilcher warnte davor, das Thema erneut zu ­einem Politikum werden zu lassen. Gemeindepräsident Daniel Urech erinnerte daran, dass der Souverän bei der Genehmigung der Arbeiten am Gemeindehaus auf Antrag aus der Versammlung die Photovoltaikanlage beschlossen hat. «Die Arbeitsgruppe Umbau hatte im Vorfeld und auch an dieser Versammlung auf das Problem der Ineffizienz und des Ortsbildschutzes aufmerksam gemacht», rief Daniel Müller in Erinnerung. «Es gilt, den Entscheid des Volkes zu akzeptieren und diesen umzusetzen. Aber», wollte Müller protokolliert haben, «ich werde nicht die Verantwortung übernehmen für Kostenüberschreitungen beim Projekt Umbau, die nun bei der Vergabe der Photovoltaikanlage von anderen verursacht werden.» In diesem Sinn schlug er vor, das Thema an die Fachkommission zu delegieren, die sich mit Energiefragen auseinandersetzt. Dies und Weiteres müsse abgeklärt werden, resümierte Urech.

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