Paukenschlag in Gempen

Patrik Stadler hat seinen Rücktritt als Gemeindepräsident per 1. Juli 2018 angekündigt. Aus beruflichen Gründen. Eine Nachfolge ist noch nicht in Sicht.

Vorzeitiger Abgang: Patrick Stadler tritt als Gemeindepräsident zurück.  Foto: ZVG
Vorzeitiger Abgang: Patrick Stadler tritt als Gemeindepräsident zurück. Foto: ZVG

Gemeindepräsident Patrik Stadler (FDP) tritt per 1. Juli 2018 von seinem Amt zurück. Stadler hat das Amt als Gemeindepräsident seit 2013 inne und liess sich im vergangenen Frühling wieder wählen. Nun hat aber «die zeitliche Beanspruchung durch das Amt so stark zugenommen, dass meine Erwerbstätigkeit darunter zu leiden droht», so Stadler gegenüber dem «Wochenblatt». «Nach einer intensiven Phase der politischen Aktivitäten wird er sich künftig verstärkt seinen beruflichen Tätigkeiten widmen», verlautet zudem über eine Medienmitteilung seine Partei.

Der Rücktritt kommt für alle, auch für seine eigene Partei, sehr überraschend: «Wir sind baff. Dabei dauert die Legislaturperiode noch nicht mal ein Jahr. Jetzt müssen wir schauen, wie es weitergeht», sagt etwa FDP-Parteipräsident Christian Gysin. Stefan Sauter, Sohn des ehemaligen Gemeindepräsidenten Roland Sauter, wird für die FDP als Ersatz in den Gemeinderat nachrücken. Neuwahlen für das Gemeindepräsidium werden am 10. Juni stattfinden, wenn sich mehr als ein Kandidat zur Verfügung stellt. Bei nur einer Kandidatur wird es dagegen eine stille Wahl geben. Gesetzliche Bedingungen für eine Kandidatur gibt es nicht, ausser dass man in der Gemeinde stimmberechtigt sein muss. Stadler dazu: «Ein Kandidat sollte grosses Interesse am Gemeinwohl sowie die Motivation, dafür Zeit und Energie zu investieren, mitbringen.» Es kann auch eine Person ausserhalb des Gemeinderates gewählt werden.

Nachfolger gesucht

Bis Ende April müssen die Parteien nun ihre Kandidaten nominieren. Die SP, die mit Gemeinderat Siegfried Bongartz den Vizepräsidenten stellt, hatte diesen angefragt, ob er kandidieren möchte. «Er hat es sich überlegt, jedoch aus beruflichen Gründen abgelehnt», teilt SP-Präsident Ruedi Hartmann dem «Wochenblatt» mit. Ob die Freie Liste Gempen, die mit Eleonora Grimbichler im fünfköpfigen Gemeinderat vertreten ist, die Chance packt, einen Gemeinderatskandidaten zu stellen? «Die Aktiven der Freien Liste haben sich getroffen und die neue Ausgangslage diskutiert. Als junge politische Bewegung sehen wir uns noch nicht in der Verantwortung, das Gemeindepräsidium zu übernehmen», so Denise Vasella-Ehrsam von der Freien Liste Gempen. Die SVP Gempen teilt dem «Wochenblatt» mit, dass zum aktuellen Zeitpunkt über eine allfällige SVP-Kandidatur noch nichts gesagt werden kann. Auch bei Stadlers eigener Partei weiss man noch nicht, wer oder ob überhaupt ein Kandidat in ein allfälliges Rennen geschickt wird. Die FDP jedenfalls «dankt Patrik Stadler bereits heute für seinen langjährigen Einsatz zugunsten des Gemeinwohls der Gemeinde Gempen.»

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