Ortsplanrevision: Dornach muss Vision entwerfen

Wie stark soll die Wohnbevölkerung in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren noch wachsen? Welche Infrastruktur benötigt die Gemeinde dafür? Eine erste Antwort auf diese Fragen wird das räumliche Leitbild liefern, dessen Ausarbeitung der Gemeinderat am Montag verabschiedet hat.

Lukas Hausendorf

 «Wir wollen 15 000 Einwohner», soll in den 70er-Jahren der damalige Gemeindeamman Max Gerber postuliert haben. Über 30 Jahr später sind es knapp 7000, Tendenz steigend. Wie stark soll die Wohnbevölkerung in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren noch wachsen? Welche Infrastruktur benötigt die Gemeinde dafür? Eine erste Antwort auf diese Fragen wird das räumliche Leitbild liefern, dessen Ausarbeitung der Gemeinderat am Montag verabschiedet hat.

Es ist der erste Schritt und die Voraussetzung für eine Ortsplanrevision, die Dornach offenbar dringend nötig hat. «Die aktuelle Ortsplanung ist 24 Jahre alt, eigentlich sollte sie alle zehn Jahre angepasst werden», erklärte Bauverwalterin Priska Plüss am Montag.

 Bis Ende nächsten Jahres soll das räumliche Leitbild vorliegen. Neben übergeordneten Planungselementen wie dem kantonalen Raumkonzept, dem Agglomerationsprogramm oder dem Raumkonzept Birsstadt, die berücksichtigt werden müssen, legt das Leitbild den Fokus auf vier Querschnittsthemen und mehrere Teilräume. Die Querschnittsthemen wurden auf Antrag von Thomas Gschwind (Freie Wähler) um den Aspekt Freizeit erweitert. Daneben werden darin Infrastruktur und Umwelt, Verkehr sowie Wohnen und Arbeiten thematisiert. Zu den Teilräumen sollen bereits detaillierte Aussagen über die Zukunft gemacht werden. «Wir haben einige sehr spannende Gebiete wie die Widen, aber auch Wohngebiete, die sich stark verändern, da müssen wir Antworten finden», so Gemeindepräsident Christian Schlatter. Zum Beispiel, wo und in welcher Form der Siedlungsraum verdichtet werden soll. Mit dem Startschuss für das räumliche Leitbild hat der Prozess der Ortsplanrevision formell angefangen. Bis dieser abgeschlossen sein wird, dauert es, gemäss Bauverwalterin Plüss, noch sechs bis sieben Jahre.

Eine klare Vision, wohin die Entwicklung Dornach führen soll, fehlt zum jetzigen Zeitpunkt noch. Die politische Diskussion darüber sei auch noch nicht geführt worden, wie Alain Amhof (FDP) kritisch bemerkte. In der Tat war am Montag noch nicht klar, wann und in welcher Form der Gemeinderat ein Forum erhalten wird, diese Debatte zu führen. «Wir brauchen aber eine Vision», betonte Ursula Kradolfer (Freie Wähler). Und auch Sandra Theurillat (SVP) warnte davor, nur eine statische Bestandesaufnahme zu produzieren.

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