Ohne Massnahmen keine weitere Nutzung mehr

Der Gemeinderat möchte die Asylunterkunft sanieren. Die Gemeindeversammlung müsste dafür einen Kredit von 936000 Franken genehmigen.

In schlechtem Zustand: Die Asylunterkunft an der Gempenstrasse. Foto: Fabia maieroni

Es bestehe seit langer Zeit Handlungsbedarf: Das Gebäude an der Gempenstrasse 15a befinde sich in einem schlechten Zustand, lautet die Analyse der Bauverwaltung. «Es gibt nasse Wände, was sich negativ auf das Raumklima auswirkt und die Schimmelbildung begünstigt.» Zudem ist die Liegenschaft, die sich seit 1980 im Eigentum der Gemeinde Dornach befindet, in Sachen Energieverbrauch in einem desolaten Zustand. «Ein Gutachten stellt dem Gebäude ein äusserst schlechtes Zeugnis aus. Die Gebäudehülle wie auch die haustechnischen Anlagen genügen längstens nicht mehr. Der Energieverbrauch ist dreimal so hoch wie in einem Neubau», erklärt der zuständige Gemeinderat Urs Kilcher (parteilos).

Das Gebäude wird wohnlich genutzt – für die Unterbringung von Asylsuchenden. Hier habe die Sozialregion Dorneck die Möglichkeit, Plätze für alleinstehende Männer anzubieten. Die Asylunterkunft zeige eine konstante Auslastung, hiess es an einer Gemeinderatssitzung.

Sanierung ist günstiger als ein Neubau

Der Entscheid, was mit der Liegenschaft passieren soll, liegt beim Souverän. Gemäss Machbarkeitsstudie wäre eine Sanierung günstiger und schneller umgesetzt als ein Neubau. Die Sanierung sei für rund 900 000 Franken möglich, ein Ersatzbau in derselben Grösse würde die Gemeinde rund 1,5 Millionen Franken kosten. Zudem sei der Bewilligungsprozess aufwendiger und man müsse mit einer längeren Bauzeit rechnen, gab die Bauverwaltung zu bedenken. Ihr Vorschlag sieht daher eine Sanierung der Gebäudehülle (Fassade, Dach und Fenster) sowie eine räumliche Optimierung der Grundrisse vor. Daneben ginge es um die Erneuerung der Haustechnik und um die Errichtung einer PV-Anlage.

Längere Lebensdauer und bessere Auslastung

Mit der Umsetzung der Sanierungsmassnahmen werde die Lebensdauer des Gebäudes um rund 30 Jahre verlängert und es werde energetisch auf einen guten Stand gebracht. Da zudem alle haustechnischen Anlagen erneuert würden, sei für zehn Jahre nicht mit Instandsetzungen zu rechnen.

Die heute teils ungenutzten Räume im Erdgeschoss würden in die Nutzfläche integriert. Dadurch entstünden zwei zusätzliche Zimmer; die Asylunterkunft umfasse dann zehn Zimmer. Dies würde sich finanziell positiv auswirken: «Der optimal erzielbare Bruttoertrag, bei einer Vergütung von 350 Franken pro Monat und untergebrachte Person, steigt durch die erhöhte Anzahl Zimmer von jährlich 33 600 auf 42 000 Franken», heisst es in den Unterlagen des Gemeinderates.

Fördergelder von Bund, Kanton und Primeo

«Die Sanierung ist zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Massnahme, ansonsten können wir das Gebäude nicht mehr nutzen», hielt Kilcher fest. Auf einen Ersatzbau könne verzichtet werden. «Mit der Sanierung erfüllen wir die Vorgaben des energiepolitischen Programmes und können den ökologischen Fussabdruck der Einwohnergemeinde Dornach verbessern», meinte er.

Für die vorgesehenen Sanierungsmassnahmen dürfe man mit Fördergeldern von Kanton und Bund rechnen. Zudem könne die Gemeinde als Primeo-Genossenschafterin mit Fördergeldern des Primeo Energiesparfonds rechnen – und auch die PV-Anlage sei unterstützungswürdig, lautet die Einschätzung des Gemeinderates, der das Projekt einstimmig zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedet hat. Der für die Sanierung notwendige Betrag sei in der Mehrjahresplanung berücksichtigt worden, sowohl die Bau-, Werk-, und Planungskommission als auch die Finanzkommission unterstützen das Projekt. Die Gemeindeversammlung entscheidet am 18. Juni über den Bruttokredit von 936000 Franken.

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