«Mit drissig durch’s Dörfli schliiche»
Guggen dominierten die wie stets leicht verspätete Fasnacht in Oberdornach. Petrus hielt sich mit Regen zurück, sodass fast bis zum Ende des Umzugs Fasnächtler und Zuschauer verschont blieben.

Thomas Brunnschweiler
Um 14 Uhr riss sogar die Wolkendecke auf und die Sonne schien auf die Umzugsstrecke. Im Jahr 2014 zählte man 23 Formationen, heuer bereits 30. Da im Bäramsle-Dorf die Fasnachtstradition noch jung ist und es mit den Ruinenarre nur eine Gugge gibt, setzte das Komitee auf Guggen von nah und fern. Neben den Graffitti-Spukkern aus Reinach, den Revoluzzern aus Aesch und den Chaote aus Basel waren auch die Schwarzbuebeschränzer aus Nuglar und die Grossstadtchnulleri aus Kaiseraugst anwesend. Andere Guggen stammten aus Fribourg, Rapperswil, Bichwil-Oberuzwil, Selzach und Oftringen. Auch die Sau Glogg Gugga aus Köngen (D) und die Querköpf aus Winnenden (D) taten kräftig mit. Über mangelnden Dezibel-Level konnte sich niemand beklagen.
Blagette mit Tempo-30-Sujet
Die Sujets der Dorfpolitik wurden mangels eines eigenen Waggiswagens von den Schissdräggzygli ausgespielt. Das Motto des Komitees lautete: «Take it easy!», mit dem bereits die Blagette auf das angestrebte Tempo 30 auf der Apfelseestrasse aufmerksam gemacht hatte. «Mit Drissig muesch durch’s Dörfli schliche, per pedes goh wär öbbe s’ Gliche. Die einte sin Kontra, die andere Pro; bi sottige Theme isch’s immer eso», las man. Das Schissdräggzygli der Löchlifligger griff ebenfalls das Tempo-Thema auf und variierte es. D’ Schlobi machten mit ihrem Bollerwagen auf das grassierende Beizensterben aufmerksam: «Willsch z’ Dornach nach em Umzug e Bierli näh, muesch pressiere, denn es wird kei Beizli me gäh...» Der Im-Mu-Clan 2014 machte auf den Schandfleck des Apfelsee-Quartiers aufmerksam, nämlich die Bushaltestelle bei der Werbhollenstrasse, wo offenbar sogar Fernseher und Bürostühle entsorgt werden.