Mit dem Jubiläumsfest in den Frühling tanzen

Der Männerturnverein Hochwald verlieh einem alten Brauch neuen Glanz und machte aus einem Volkstanz ein unvergessliches Dorffest.

Fest des Jahres in Hochwald: Beim traditionellen Maitanz flicht die Trachtentanzgruppe die Bändel am Maibaum. Foto: Linda Dagli Orti
Fest des Jahres in Hochwald: Beim traditionellen Maitanz flicht die Trachtentanzgruppe die Bändel am Maibaum. Foto: Linda Dagli Orti

Das Fest begann am späteren Samstagnachmittag. Und schon gegen 19 Uhr gingen der Küchenmannschaft die Esswaren aus. Nun machte sich die monatelange Arbeit des Organisationskomitees bezahlt. Dank einem Plan B waren innert kurzer Zeit die Kühlschränke wieder gefüllt. «Wir hatten mit 300 Festbesuchern gerechnet, gekommen sind über 500», resümiert OK-Präsident Daniel Wohlgemuth. Das Konzept, einen alten Brauch mit dem 50-Jahr-Jubiläum des Männerturnvereins zu verbinden, ging auf. Die Vorbereitung hatte letzten Herbst in unsicheren Zeiten begonnen. «Geplant war, das Jubiläum des Männerturnvereins mit dem traditionellen Maitanz zu verbinden und die grosse Bühne mit den anderen Dorfvereinen zu teilen», erklärt Wohlgemuth. Dass die Corona-Schutzmassnahmen das Vereinsleben einschränkten, habe der Planung jedoch keinen Abbruch getan. Neun Vereine hatten zugesagt, ­zusammen mit dem Männerturnverein ­einen Auftritt vorzubereiten und es kam wie geplant: 125 grosse und kleine Entertainer und Performerinnen zogen das Publikum mit ihren Darbietungen in den Bann – und 55 freiwillige Helferinnen und Helfer sorgten für den reibungslosen Ablauf in der Bewirtschaftung der Gäste, der Parkplatzzuweisung und den technischen Bereichen.

Tanzen in Solothurner Tracht

Das Hobler Ländler-Quartett und die kleinsten Turner machten den Anfang mit einer beeindruckenden Tanzshow. «Für die Choreografien probten wir intensiv seit zwei Monaten», sagt Angela Vögtli, Leiterin von Kids4fun.

Es folgte der traditionelle Tanz um den bunt geschmückten Maibaum in der Solothurner Festtagstracht. Die neun Hobler Paare hatten den Bändeltanz unter der Leitung von Doris Vögtli intensiv in der Mehrzweckhalle geprobt und beeindruckten das Publikum mit der Mischung aus Nostalgie, Anmut und Leichtigkeit. Über Jahrhunderte brachten die Menschen mit dem Tanz in den Mai ihre Freude über den Anbruch der warmen Jahreszeit zum Ausdruck. Der Maibaum stand für Fruchtbarkeit und wurde mit farbigen Bändern geschmückt. «Der Maitanz hat in Hochwald Tradition», sagt Daniel Wohlgemuth und ist stolz darauf, zusammen mit den anderen Dorfvereinen dem alten Brauch einen neuen Glanz verliehen zu haben. Aus dem Volkstanz ist ein unvergessliches Dorffest geworden, an dem man nach einer Zeit der Isolation die Geselligkeit in vollen Zügen genoss.

Auch der Chor Gempen-Hochwald wusste das Publikum mitzureissen: Beim Hobler Lied «Uns syg’s wie’s well, es tuet sich loone, bi eus do z’Hobel obe z’woone» wurde enthusiastisch mitgesungen.

Für einen spannungsvollen Übergang sorgten ein Samariter und zehn Samariterinnen mit dem Jerusalema-Tanz, und der Damenturnverein verpackte seinen Aufruf nach neuen Mitgliedern in eine Komödie: Die elastisch, dynamischen Bewegungen mit dem Rollator sorgten für Heiterkeit, und die Highwood Dancers brachten mit ihrem Discofox die Emotionen zum Brodeln. Eines ist klar: Hobel feierte letztes Wochenende das Fest des Jahres!

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