Messstation in Hochwald liefert Informationen über Bodentrockenheit

In der Frage, wie es dem Boden geht, liefern in Hochwald neue Wassergehaltssonden die entsprechenden Daten. Ein Pionierprojekt im Bodenmessnetz des Kantons Solothurn.

Zu nass oder zu trocken? Mitten auf einer Kuhweide werden Daten über die aktuelle
Zu nass oder zu trocken? Mitten auf einer Kuhweide werden Daten über die aktuelle

Wie trocken sind die Böden? Wenn der Oberboden ausgetrocknet ist, wie viel Feuchtigkeit befindet sich noch im Unterboden? Auf diese Fragen gibt es in Hochwald eine Antwort in Masseinheit, «in cmWS (cm Wassersäule), in hPa (Hektopascal) und in cbar (Centibar)», erklärt Stephan Margreth vom kantonalen Amt für Umwelt in Solothurn. Er betreut die Bodenmessgeräte, deren Bestand der Kanton Solothurn seit 2008 kontinuierlich ausgebaut hat. Eine Top-installation steht seit diesem Sommer in Hochwald nahe dem Wanderweg, der am Langackerhof von Seppi Vögtli vorbeiführt. «Die Anlage ist ausgestattet mit neuen Wassergehaltssonden, welche genaue Angaben liefern zum Trockenheitsverlauf, dies ist ein Pionierprojekt.» Denn bei den bisherigen Messstationen hatte man den Fokus auf die Beurteilung der Nässe gelegt. Die Bodenmessgeräte sind eine Art Verkehrsampel für Landwirte, Forstarbeiter und Bauherren. Sie zeigen an, wann der Boden befahren werden kann mit schwerem Gerät. «Gemessen wird die Saugspannung. Sie ist ein indirektes Mass für die aktuelle Bodenfeuchte und ermöglicht eine Bewertung der Verdichtungsempfindlichkeit und Tragfähigkeit des Bodens», erklärt Margreth und verdeutlicht: «Die Saugspannungsdaten dienen als Entscheidungsgrundlage für die bodenschonende Durchführung von Erdarbeiten im Hoch- und Tiefbau sowie für einen bodenverträglichen Maschineneinsatz in der Land- und Forstwirtschaft. Bei Nichtbeachten dieser Belastungsgrenzen ist der Boden verdichtungsgefährdet.»


Daten für Meteo Schweiz und ETH
Mit der zunehmenden Problematik der Trockenheit finden die Bodenmessgeräte neue Beachtung. Gerade in der Diskussion des Klimawandels können die Auswertungen neue Impulse setzen bei der Bewirtschaftung und möglicherweise auch im politischen Meinungsbildungsprozess. «Im Forst hat die Bepflanzung von trockenliebenden Baumarten bereits begonnen, in der Landwirtschaft wird man nach Ertragsausfällen auch auf andere Kulturen ausweichen», meint Margreth und weist darauf hin, dass entsprechende Studien laufen. Nebst Meteo Schweiz greife die ETH Zürich auf die Daten des Bodenmessnetzes zurück. «Natürlich muss man auch immer berücksichtigen, dass die Bodenbeschaffenheit von Ort zu Ort anders ist. Die Kantone sind aber laufend daran, das Bodenmessnetz auszubauen», sagt Margreth.


Sonden verraten, was im Boden passiert
Die Messstationen stellen kontinuierliche Informationen zur Bodenwasserdynamik in Abtrocknungs- und Niederschlagsphasen zur Verfügung und dienen als Entscheidungshilfe bei einem allfällig notwendigen Bewässerungseinsatz in Trockenphasen oder als zusätzliches Hilfsmittel für die Risikoabschätzungen bei Hochwassersituationen. «Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass der Boden je zur Hälfte aus festen Bestandteilen und dazwischenliegenden Hohlräumen besteht. Diese Poren sind stark beeinflusst von aussen, sie sind ein zusammenhängendes System für den Gas- und Wasserhaushalt im Boden. Und diese Kräfte werden gemessen», erläutert Margreth. Die Saugspannung entspreche zum Beispiel auch der Kraft, die die Pflanzenwurzeln aufbringen müssen, um dem Boden Wasser entziehen zu können. Um diese Saugspannung geht es bei der Messstation in Hochwald. «Die Saugspannung wird mit einem sogenannten Tensiometer ermittelt.» Die Sonden befinden sich im Oberboden 20 Zentimer tief sowie im Unterboden in einer Tiefe von 35 Zentimern und verraten, was sich im Boden abspielt. Die Daten sind online unter www.bodenmessnetz.ch abrufbar.

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