Lorenz Altenbach: «Lieber Kurt, du hinterlässt ganz grosse Fussstapfen»
Am Montag ging in Dornach eine Ära zu Ende. Gemeindepräsident Kurt Henzi bestritt nach elfeinhalb Jahren im Amt seine letzte Gemeinderatssitzung. Er tritt Ende April in den Ruhestand.

Lukas Hausendorf
Am 30. April ist Schluss, dann fällt für Gemeindepräsident Kurt Henzi (FDP) der letzte Vorhang. Nach elfeinhalb Jahren im Amt und insgesamt 39 Jahren im Dienst der Einwohnergemeinde Dornach, in denen er die Entwicklung des Dorfes massgebend und auch nachhaltig geprägt hat, tritt der 65-jährige in den ordentlichen Ruhestand. Nach insgesamt 678 Gemeinderatssitzungen, die er in seiner politischen Karriere in Dornach mitgestalten und vorbereiten durfte, zog er eine positive Bilanz über seine Zeit im Dienst der Einwohner. «Ich habe mein Amt geliebt», sagte er zum Schluss der Sitzung, als er sich bei seinen Rats- und Behördenkollegen, Mitarbeitern und den Einwohnern für die lange Treue und Unterstützung bedankte.
Sein Engagement wurde auch von den Mitgliedern des Gemeinderats herzlich verdankt. Und die hielten sich mit Lob nicht zurück. René Umher würdigte im Namen der SP Henzis wertvolle Verdienste für die Gemeinde und bedankte sich für seinen stets sachlichen Stil, den er in Debatten pflegte. FDP Fraktionschef Lorenz Altenbach zeigte sich beeindruckt von der «Akribie, dem Engagement, der Unermüdlichkeit und der grossen Dossierkenntnis, die Henzi über all die Jahre stets an den Tag legte. Und natürlich gebührte auch seiner erfolgreichen Finanz- und Steuerpolitik Lob, die wegweisende Projekte wie den Neubau der Jugendmusikschule oder die Bahnhofumgestaltung erst ermöglichten.
«Lieber Kurt, du hinterlässt ganz grosse Fussstapfen», bilanzierte Altenbach. Dieser konnte es sich nicht verkneifen, auch noch ein paar kritische Worte zum Wandel in der politischen Landschaft Dornachs loszuwerden. So habe in der jüngeren Zeit die Profilpflege und persönliche Angriffe zunehmend den politischen Diskurs verdrängt. Ein Faktum, das auch Henzi nicht unerwähnt liess, dem diese Unsitte ebenfalls Mühe bereitete. Seine Statthalterin Ursula Kradolfer (FWD), die sich die Mühe machte, Henzis politische Karriere in Zahlen aufzubereiten, richtete schliesslich ihren Dank auch an seine Gattin. «Denn so sagt das Sprichwort: Hinter jedem erfolgreichen Mann, steht auch eine starke Frau.»
Zeichen für das Neue Theater
Die Würdigung von Kurt Henzis Wirken war aber nicht das einzige Geschäft des Abends. Der Gemeinderat stellte eine weitere Weiche für den Neubau des Neuen Theater am Bahnhof. Für den Beitritt zur Stiftung Kultur am Bahnhof, die künftig als Eigentümerin der Liegenschaft amten wird, sowie einer Einlage von 10 000 Franken ins Stiftungskapital sprach sich das Gremium einstimmig aus. Die Stiftung, an der auch die Kantone Solothurn, Baselland, die Gemeinde Arlesheim und eine private Stiftung beteiligt sind, wird das Kapital für den Neubau des Theaters der gemeinnützigen Aktiengesellschaft Kultur am Bahnhof zur Verfügung stellen, die als Bauherrin auftritt und mehrheitlich der Stiftung gehört.
Das NTaB selbst wird vertragliche Nutzerin des Theatergebäudes, das von der Aktiengesellschaft verwaltet wird. Mit dieser Struktur soll eine langfristige kulturelle Nutzung des Kulturraums unabhängig von der Wirkungsdauer des Intendantenduos des NTaB gesichert werden.