Klarer Sieg für die Freie Liste: Gempen sucht einen fünften Gemeinderat
Drei der fünf bisherigen Gemeinderäte traten in Gempen zur Wiederwahl an – und wurden gewählt. Neu hat die Freie Liste drei Sitze und sucht nun einen dritten Gemeinderat.

Im Vorfeld der Gemeinderatswahlen in Gempen war Spannung garantiert. Da nur drei der fünf bisherigen Räte erneut antraten, war klar, dass es Veränderungen geben würde. Wie diese genau aussehen, ist vier Tage nach der Wahl noch ungewiss. Denn die Freie Liste Gempen hat mit 639 Parteistimmen drei von fünf Sitzen errungen, ging jedoch nur mit zwei Kandidierenden ins Rennen: mit Gemeindepräsidentin Eleonora Grimbichler (bisher) und Christian Haefely (neu). Die Suche nach einem dritten Gemeinderat hat nun begonnen.
Neben den beiden Kandidierenden der Freien Liste Gempen, die mit 329 respektive 237 Stimmen die beiden besten Ergebnisse erzielten, hat auch Roman Baumann (FDP, bisher) mit 213 Stimmen und Roger Gröger (SVP, bisher) mit 136 Stimmen den Sprung in die Exekutive geschafft. Insgesamt nahmen 286 von 639 Wahlberechtigten aus Gempen ihr Wahlrecht wahr. Nicht gewählt wurden Sylvia Leisi (FDP, 143 Stimmen) und Jonas Schneiter (SVP, 107 Stimmen).
Wer wird der dritte Gemeinderat der Freien Liste?
Dass die Freie Liste Gempen einen solchen Erfolg einfahren würde, hätte deren Spitzenkandidatin Eleonora Grimbichler nicht für möglich gehalten. «Damit habe ich nicht gerechnet», sagt sie. Zwar sei sie davon ausgegangen, dass sie ihren Sitz verteidigen kann. Dass der Freien Liste aber gleich zwei weitere Sitze zugesprochen wurden, sei aussergewöhnlich. Ohnehin sei sie froh gewesen, dass es überhaupt eine Wahl gab, also mehr Kandidierende zur Auswahl standen, als Sitze vergeben wurden: «Es ist ein anderes Gefühl, wenn man an der Urne bestätigt wird.» Grimbichler, die das beste Ergebnis aller Kandidierenden einfuhr, sieht darin eine Bestätigung für ihre Arbeit der vergangenen Jahre. «Das Ergebnis ist Ehre und Motivation zugleich», sagt die Gemeindepräsidentin, die sich im Juni auch zur Wiederwahl für das Präsidium stellt.
Nun gilt es aber zuerst, den letzten Gemeinderatssitz zu vergeben. Das sei eine grosse Verantwortung. Grimbichler betont: «Uns ist es sehr wichtig, dass wir jemanden finden, der wirklich bereit ist, das Amt zu übernehmen.» Der- oder diejenige müsse bereit sein, sich in die Dossiers einzuarbeiten, und sich für die gesamte Legislatur verpflichten. Die entsprechende Person wurde noch nicht gefunden, sonst wäre sie schon vor der Wahl auf dem Stimmzettel gestanden, erklärt Grimbichler: «Stand heute Dienstag haben wir niemanden.» Man wolle die Suche aber sorgfältig angehen.
Gempen steht vor wegweisenden Jahren
Es stünden alle Personen, die sich der Freien Liste zugehörig fühlen, in der Verantwortung. «Wir sitzen alle im gleichen Boot und wollen alle das Beste für Gempen», sagt Grimbichler. Es brauche jemanden, der engagiert sei, so Grimbichler. Da spiele die Parteizugehörigkeit eher eine Nebenrolle.
Denn Gempen steht vor wegweisenden Jahren. Die Finanzen müssen ins Lot gebracht werden. Ein entsprechender Plan ist ausgearbeitet und in der Vernehmlassung. Ausserdem ist man mitten in der Ortsplanrevision. Auch wurde dem Gemeinderat ein Postulat eingereicht, das die Prüfung einer Gemeindefusion verlangt. In der kommenden Gemeindeversammlung soll über die Erheblichkeit abgestimmt werden. Je nachdem, wie das Resultat ausfällt, werden die Weichen für die Zukunft anders gestellt.