Kelsag schaut in die Zukunft
Die Kelsag plant die Zeit nach der Deponie und überlegt sich Massnahmen, wie sie die Biogas-Anlage wirtschaftlicher machen kann.

Steigende Kundenzahlen ermuntern die Kelsag, das Recycling-Geschäft zu fördern. In den letzten Jahren sind die Frequentierungen am Schalter steigend. «Die Kunden kommen gerne zur Kelsag.», sagte Verwaltungsratspräsident Germann Wiggli an der 38. Generalversammlung der Kelsag im Kloster Dornach. Die Kundenfreundlichkeit sei weiter erhöht worden durch Baumassnahmen. «Das Dienstleistungscenter ist jetzt komplett überdacht, und der Entsorgungsparcours optimiert worden», erklärte Geschäftsführer Stefan Schwyzer.
Mit der Photovoltaik-Anlage konnte man erste Erfahrungen sammeln und sieht hier auch Zukunftspotenzial, gab Germann Wiggli zu verstehen. Hingegen ist die Biogas-Anlage noch ein Verlustgeschäft. Zum einen wegen technischer Probleme, die zum Rechtsstreit mit dem Anlagebauer führten. Zum andern, weil sich diverse Betreiber um Biomasse streiten, «was die Preissituation am Markt verschlechtert und regelrecht zu einem Biomassen-Tourismus führt», gab Schwyzer zu bedenken. Der Verwaltungsrat habe Massnahmen eingeleitet, betonte Wiggli. Die Funktionstüchtigkeit der Anlage wurde verbessert durch Material-Austausch, «und mit verschiedenen potenziellen Biomassenlieferanten werden Gespräche für eine Zusammenarbeit geführt, sodass mit einer höheren Auslastung gerechnet werden kann. Eine ausgeglichene Rechnung erwarten wir im Jahr 2015», sagte Wiggli. Die Vertreter der Aktionärsgemeinden hatten keine Einwände.
Im Deponiegeschäft wurden die geplanten 25 000 Tonnen Schlacke aus der Kehrichtverbrennung gelagert und zusätzliche 29 000 Tonnen Reaktormaterial. Budgetiert waren 6750 Tonnen Reaktormaterial, doch seien dann im Verlaufe des Jahres die Anlieferungen vom Kanton Baselland erhöht worden, weil man bei einer Grossbaustelle auf Altlasten und verschmutzten Boden gestossen war.
Rechnung 21013 mit Gewinn
Diese Mehrmengen schlugen positiv zu Buche und lassen die Jahresrechnung 2013 besser abschneiden als budgetiert. Es resultiert ein Jahresgewinn von 67 730 Franken. Die Rechnung wurde einstimmig genehmigt.
Vor einem Jahr hatte die Generalversammlung der Gebührenerhöhung für die Kehrichtsäcke zugestimmt. Nach Ausverkauf der alten Säcke wurde die neue Sackgebühr ab Oktober wirksam. «Es sind uns keine negativen Vorkommen wie vermehrte illegale Entsorgungen wegen der Gebührenerhöhung bekannt», meinte Schwyzer.
Mit der Gebührenerhöhung leitete die Kelsag Vorsorgemassnahmen ein für die Zeit nach der Deponie. Ende 2015 wird die Deponie «Hinterm Chestel» in Liesberg, wo die Schlacke aus der Kehrichtverbrennung gelagert wird, voll sein. Eine neue Deponie ist nicht geplant, informierte Wiggli. Es fehle an geeigneten Standorten und das Bewilligungsverfahren wäre zu aufwendig. Dann entfallen die Schlacke-Anlieferungen aus der Kehrichtverbrennungsanlage. Mit einem Fonds von 6,6 Millionen Franken sei die Nachsorge der Deponie sichergestellt, wobei auch Geld beiseite gelegt wurde für eventuelle Störfälle. Szenarien sind ein Glimmbrand oder die Verunreinigung des Grundwassers durch Sickerwasser. Geprüft wird derzeit, ob auf dem 5000 Quadratmeter grossen Deponie-Areal, das begrünt werden soll, eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden könnte.