Kampf für mehr Sicherheit

Die Velofahrer der Region haben vergangenen Mittwoch mit einer Protestfahrt die Sicherheitsdiskussion am Gempen in Schwung gebracht – und erhalten auf politischer Ebene bereits Unterstützung.

Protestfahrt: Rund 300 Velofahrerinnen und Velofahrer fuhren am Mittwoch vor einer Woche gemeinsam zur Unfallstelle auf dem Gempen.  Foto: Bea Asper
Protestfahrt: Rund 300 Velofahrerinnen und Velofahrer fuhren am Mittwoch vor einer Woche gemeinsam zur Unfallstelle auf dem Gempen. Foto: Bea Asper

Auf der Strasse am Gempen gab es schon viel zu viele Unfälle», sagt Andreas Wild, Präsident von Swiss-Cycling beider Basel. Er hatte am Mittwochabend vor einer Woche zusammen mit anderen Velo-Organisationen zu einer Protestfahrt aufgerufen. Man solle sich solidarisieren und mit einer gemeinsamen Protestfahrt am Gempen die Diskussion um die Sicherheitsaspekte in Schwung bringen – das war das erklärte Ziel der Veranstaltung. Dazu trafen sich rund 300 Velofahrerinnen und Velofahrer beim Schiessstand Dornach, um gemeinsam den Berg hoch zu dem Ort zu fahren, wo vor rund eineinhalb Wochen ein Sportwagenfahrer auf der unübersichtlichen, kurvenreichen Strecke erst mehrere Fahrzeuge überholt hatte, bevor er auf der Gegenfahrbahn frontal mit einem korrekt in Richtung Dornach fahrenden Velofahrer kollidierte, der sich dabei lebensbedrohliche Verletzungen zuzog.

«Es ist wirklich allerhöchste Zeit zum Handeln», betonte Wild. «Es ist unverständlich, dass man als Radfahrer täglich Situationen ausgesetzt wird, bei denen man um sein Leben bangen muss.» Während andere Länder wie Holland der Entwicklung des Langsamverkehrs längstens gerecht wurden, hinke die Schweiz hinterher, so Wild.

Kanton muss handeln

Zumindest am Gempen soll es nun rasch eine Änderung geben. Daniel Urech, Dornacher Kantonsrat der Grünen, bestätigt auf Anfrage, dass er gestern einen Vorstoss eingereicht hat zur Verbesserung der Sicherheit auf der Gempenstrasse. Seiner Meinung nach gebe es einige Möglichkeiten zur raschen Umsetzung. «In Frage kommen mehr Überholverbote, eine Geschwindigkeitsreduktion und intensivierte Polizeikontrollen», erklärt er. Mit einer Kleinen Anfrage ist er direkt an den Regierungsrat gelangt. Offenbar wurden im Rahmen der letzten Strassensanierung teilweise durchgezogene Sicherheitslinien durch gestrichelte Führungslinien ersetzt. Mit einer konsequenten Markierung von durchgezogenen Sicherheitslinien an unübersichtlichen Stellen könnten rücksichtslose Überholmanöver bestraft werden. «Dem Kanton ist sicherlich bekannt, dass die Gempenstrasse viel von Velofahrerinnen und Velofahrern genutzt wird und dass es immer wieder Unfälle gibt.» Urech will deswegen vom Regierungsrat wissen, ob im Bereich der Unfallstelle mit einer Sicherheitslinie angezeigt war, dass Überholen verboten ist. Zudem fragt er den Kanton an, ob er bereit ist, eine konsequentere Markierung von durchgezogenen Sicherheitslinien an unübersichtlichen Stellen vorzunehmen und die Geschwindigkeit bergabwärts grundsätzlich auf 60 km/h zu beschränken. Urech will ausserdem wissen, ob die Kontrollintensität der Polizei erhöht werden müsste und welche weiteren Massnahmen ergriffen werden können, um die Sicherheit auf der Gempenstrasse zu erhöhen. Er will die Antworten abwarten und dann über sein weiteres Vorgehen entscheiden. Bei der Hochwaldstrasse sind er und CVP-Kantonsrat Bruno Vögtli (Hochwald) ebenso daran, zur Verbesserung der Sicherheit talwärts ein Lastwagenverbot durchzusetzen.

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