Jubiläum und Abschied zugleich für die Bezirkschule

Seit 100 Jahren gibt es die Bezirksschule, die 2013 zur Sekundarschule Niveau E umbenannt wurde. Am letzten Donnerstag wurden das Jubiläum und das Ende der Bezirksschule in einer kleinen Feier begangen.

Nicht 100-jährig, aber auch schon eine Weile her: Rechenheft mit Rechenschieber.  Foto: Thmas Brunnschweiler
Nicht 100-jährig, aber auch schon eine Weile her: Rechenheft mit Rechenschieber. Foto: Thmas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Ein Hauch Nostalgie schwebte über der Ausstellung in der Turnhalle am Bruggweg, wo Schülerinnen und Schüler in grosser Fleissarbeit die Geschichte der Bezirksschule dokumentiert hatten. Es gab eine recht detaillierte Zeitleiste, eine Tafel mit den Namen der ehemaligen Lehrpersonen, Thementafeln und eine kleine Lichtbildpräsentation. Auf alten Schulbänken, die an die eigene Kindheit erinnerten, lagen längst veraltete Lehrmittel, ein mittlerweile vorsintflutlich erscheinender Rechenschieber und andere Utensilien.

Zwischen 17 und 18 Uhr füllte sich die Halle langsam, sodass um 18.15 Uhr die Leiterin der Schulen von Dornach, Marie-Thérèse do Norte, die Veranstaltung offiziell eröffnen konnte. Unter anderem konnte sie auch den ehemaligen Schuldirektor Alois Gschwind und alt Gemeindepräsident Hans Walter begrüssen. Gemeindepräsident Christian Schlatter liess die Geschichte der Bezirksschule nochmals Revue passieren. Zwei Mädchen-Hiphop-Gruppen sorgten mit ihren Darbietungen für die zeitgemässe Umrahmung und für grossen Applaus.

Schüler waren früher nicht braver
Danach gab es Speis und Trank und draussen eine Überraschung fürs Auge in Form einer leuchtenden 100, die Schüler mit ihrem Zeichenlehrer gebaut hatten. Ältere und jüngere ehemalige Schülerinnen und Schüler standen vor den teilweise amüsanten Texten zur Schulgeschichte und tauschten Erinnerungen aus. Dass ein Lehrer aus Scham wegen eines geräuschvollen Furzkissens heute den Dienst quittieren würde, ist kaum anzunehmen. Ein entsprechendes Textdokument über einen solchen Fall konnte man aber einsehen.
Das Schulhaus am Bruggweg wurde 1910 erbaut.

Am 1. Mai 1913 konnten 31 Schüler die Unterrichtszimmer beziehen. Zwei Lehrer, Otto Huber und Adolf Berger, gingen enthusiastisch an ihre Arbeit. Die beiden Pädagogen sollten sich später aus persönlichen Gründen entzweien und kaum mehr miteinander sprechen, was die Schüler gemäss einem Zeitzeugen schamlos ausnutzten. Einer der Nachfolger der beiden Lehrer war Peter Jäggi, der bis 1993 als Bezirksschullehrer amtete. Während der Kriegsjahre konnte der Schulbetrieb nur mit Hilfslehrern aufrechterhalten werden, da die Lehrer im Aktivdienst weilten. Bereits 1929 wurde eine Vorklasse mit 6 Stunden Französisch eingeführt.

Die Turnhalle wurde 1933 gebaut und die Bezirksschule in den oberen Teil derselben verlegt. Mit der Bildungsharmonisierung wird nun der Begriff «Bezirksschule» abgeschafft. An seine Stelle tritt der Begriff «Sekundarschule Niveau E». Das Anforderungsniveau E soll weiterhin erweiterte Kompetenzen vermitteln und zu einer beruflichen Grundbildung mit oder ohne Berufsmaturität und zur Fachmittelschule mit oder ohne Fachmaturität führen. Gute Sprachkenntnisse und mathematische Fähigkeiten stehen im Vordergrund.

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