Joëlle Neuhaus-Ehrsam nimmt Abschied von der Gempener Politik

Sie setzte sich im OK der Gempenfeste und des Lokalhelden-Projektes Jugendarena für neue Investitionen und als Gemeinderätin für die Sanierung der Finanzen ein. Jetzt verlässt Joëlle Neuhaus-Ehrsam ihr Heimatdorf.

Mehr Zeit für Familie und Tiere: Joëlle Neuhaus-Ehrsam übergibt ihren Gemeinderatssitz an Roger Gröger und freut sich über das Wappen von Gempen als Andenken an eine bewegte Zeit. Foto: Bea Asper
Mehr Zeit für Familie und Tiere: Joëlle Neuhaus-Ehrsam übergibt ihren Gemeinderatssitz an Roger Gröger und freut sich über das Wappen von Gempen als Andenken an eine bewegte Zeit. Foto: Bea Asper

Die Rechnungsgemeindeversammlung letzten Freitag war mit Emotionen verbunden. «Die Gemeinde Gempen verliert eine ihrer tragenden Stützen», gab Gemeindepräsidentin Eleonora Grimbichler bekannt. Die Demission von Vizepräsidentin Joëlle Neuhaus-Ehrsam war für sie aus heiterem Himmel gekommen – und die Aufregung war gross. «Hätte uns ­Joëlle vor kurzem nicht am Schluss, sondern zu Beginn der Gemeinderatssitzung von ihren Plänen erzählt, wäre es nicht möglich gewesen, die Sitzung ordentlich abzuhalten», schilderte Grimbichler. Mit ihrer begeisterten Art und ihrem unermüdlichen Einsatz habe Joëlle Neuhaus-Ehrsam in Gempen viel bewegt und hinterlasse eine grosse Lücke, resümierte sie.

Neuhaus plädierte bei den Wahlen, der Gemeinderat solle «unbürokratisch, effizient und bürgernah» sein und er solle das lebendige Zusammenleben im Dorf mit vielen Angeboten von Vereinen und Kulturanlässen positiv unterstützen. Sie ist mit gutem Beispiel vorangegangen. Sie engagierte sich im OK der Gempenfeste und half mit, dass insgesamt über 210000 Franken zusammenkamen, mit denen die Aufwertung der Mehrzweckhalle möglich wurde.

Rekordergebnis der Gemeinde

Die Gemeinde hatte bis vor wenigen Jahren finanziell zu kämpfen – Neuhaus suchte nach Sparmöglichkeiten und erschloss neue Geldquellen. Mit einem riesigen Effort machte sie es möglich, dass Spendenaktionen erfolgreich verliefen und dass das Lokalhelden-Projekt Jugendarena realisiert wurde. Nur dank dem privaten Geld und dem Arbeitseinsatz von engagierten Einwohnern hat Gempen nun eine Jugendarena mit einem abwechslungsreichen Spielplatz und einer sensationellen Pumptrack-Anlage. Die Vizepräsidentin und Finanzchefin verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis. Die Jahresrechnung 2021 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 668000 Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 173000 Franken. Natürlich falle ihr der Abschied von Gempen schwer, sagte Neuhaus. Sie habe sich immer sehr gerne für ihr Dorf eingesetzt. Sie freue sich nun aber auch auf ihre neue Heimat und die gewonnene Zeit, die sie mit ihrer Familie und ihren Tieren verbringen könne. «Es gab die Möglichkeit, in Himmelried eine Liegenschaft zu erwerben, die im Bereich der Tierhaltung unsere Träume erfüllt», erklärte Neuhaus im Gespräch mit dieser Zeitung und betonte: «Vorerst ist Schluss mit der Politik.» Sie freue sich sprichwörtlich auf die Ruhe, also sich nicht mehr über die Probleme des zunehmenden Durchgangsverkehrs ärgern zu müssen. Joëlle Neuhaus-Ehrsam übergibt ihren Gemeinderatssitz an Roger Gröger.

Verbesserung der Verkehrssituation im Dorf

Die SVP Gempen hatte im August 2019 ein Postulat eingereicht, das die Verbesserung der Verkehrssituation verlangte. Der Gemeinderat habe sich in den letzten zwei Jahren der Fragestellung angenommen und in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe – unterstützt von Neuhaus – Lösungen erarbeitet, teilte Grimbichler der Gemeindeversammlung mit. Entstanden sei ein umfangreiches Verkehrskonzept mit flankierenden Massnahmen, über deren Umsetzung die Gemeindeversammlung vom Dezember beschliessen soll. Geplant sei die Einführung von Tempo-30-Zonen mit dem Ziel, vor allem auf der Kantonsstrasse eine Reduktion der Geschwindigkeit durchzusetzen.

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