Italienischer Belcanto für afrikanische Waisenkinder

Am Sonntag findet um 16 Uhr in der katholischen Kirche einmal mehr ein von Franco Riccardi organisiertes Benefizkonzert statt. Laura Ansaldi und Marco Voleri singen Opernarien und geistliche Lieder.

Ein Herz für Waisenkinder: Organisator Franco Riccardi, Sopranistin Laura Ansaldi und Koordinator und «Geldbote» Hans Ruedi Erdin (v. l.).  Foto: Thomas Brunnschweiler
Ein Herz für Waisenkinder: Organisator Franco Riccardi, Sopranistin Laura Ansaldi und Koordinator und «Geldbote» Hans Ruedi Erdin (v. l.). Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Franco Riccardi, «der gute Mensch vom Gigersloch» –so kann man ihn ohne Übertreibung bezeichnen –, organisiert seit 25 Jahren klassische Konzerte für gute Zwecke. Rund 350 000 Franken hat er so zusammenbekommen, eine beachtliche Summe und eine eindrückliche Leistung. Seit dem Tod seiner geliebten Frau Monica sind die Konzerte nicht nur Wohltätigkeitsveranstaltungen für ihn, sondern auch immer eine «Hommage an Monica». Am Montagmorgen trafen sich im Restaurant Gigersloch Franco Riccardi, die Sopranistin Laura Ansaldi und Hans Ruedi Erdin-Tichazorwa, der die Verbindung zum Projekt in Zimbabwe hergestellt hat. Beim Treffen war von jeder Seite Informatives zu erfahren.

Grosszügige Solisten
Die charmante Sopranistin Laura Ansaldi, die fliessend Englisch spricht, hat nach dem Besuch des Konservatoriums die Chigiana-Akademie in Siena absolviert. Mit 21 begann ihre Karriere als Opern-, Musical- und Liedersängerin. Sie liebt es auf der Bühne zu stehen, so hat sie zusätzlich zum Konzertdiplom einen Abschluss als Schauspielerin gemacht. Da ihr ebenfalls italienischer Mann in der Schweiz wohnt, ist sie ihm hierher gefolgt. Franco Riccardi lernte sie erst im September 2013 kennen; sie war ihm am KKL in Luzern empfohlen worden. Laura Ansaldi singt gerne für einen guten Zweck und verzichtet wie die andern Beteiligten auf eine Gage.

Dringend erforderliche Hilfe
Franco Riccardi veranstaltet das Konzert zugunsten von «Rutendo», einem Heim für Waisenkinder in Gweru, der drittgrössten Stadt in Zimbabwe. Hans Ruedi Erdin, der fünf Jahre in Afrika wirkte und mit einer ehemaligen Schwester der Kongregation «Sorores a Jesu Infante» (Schwestern vom Kinde Jesus) verheiratet ist, kennt die Situation gut und bürgt für die korrekte Überbringung und Verwendung des Geldes. «Rutendo», der Name des Waisenheims, bedeutet «Dankbarkeit». 24 Kinder, die ihre Eltern vor allem wegen Aids verloren haben, werden hier betreut. Sie erhalten Zuneigung, Fürsorge, gesunde Nahrung, medizinische Versorgung und das nötige Schulgeld als Grundlage für die spätere Ausbildung. Einige sind HIV-positiv oder durch den Tod ihrer Eltern traumatisiert.

Die Kongregation «Schwestern vom Kinde Jesu», die 1950 gegründet wurde, liefert den Spendern stets einen finanziellen Rechenschaftsbericht. Hans Ruedi Erdin, der für die meisten Dornacher immer noch ein Begriff ist, bringt die Spende selbst nach Gweru. «Die Schwestern sind fast die Einzigen, die sich hier nicht selbst bereichern wollen, denn da es überall an Geld fehlt, ist die Korruption im Land gross», sagt Hans Ruedi Erdin. Hier zu spenden ist eine sinnvolle Alternative zum Überfluss an Weihnachtsgeschenken.

Infos zum Konzert:
Puccini, Verdi, Donizetti, Bellini.
Kath. Kirche Dornach, Sonntag,
15. 12. 2013, 16 Uhr, Eintritt:
Fr. 28.–; Kinder unter 16 Jahren gratis. Vorverkauf: Franco Riccardi, Restaurant Gigersloch, 079 746 32 08 oder Abendkasse.
Ein weiteres von Franco Riccardi organisiertes Benefizkonzert für Sardinien: Casino Basel, Freitag, 13. 12. 2013, 16.00 Uhr, Eintritt: Fr. 49.–; Kinder unter 16 Jahren gratis, Vorverkauf: Franco Riccardi, 079 746 32 08 oder Abendkasse.

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