Hobel von Narren regiert

Der Hochwaldner Gemeindepräsident übergab der Obernärrin an der traditionellen «Proklamation» den Schlüssel zur Gemeindeverwaltung. Damit übernahmen die Narren das Zepter im Dorf.

Gibt die Macht ab: Gemeindepräsident Georg Schwabegger übergibt der Obernärrin Ruth von Allmen den Gemeindeschlüssel.  Foto: Oliver Sterchi
Gibt die Macht ab: Gemeindepräsident Georg Schwabegger übergibt der Obernärrin Ruth von Allmen den Gemeindeschlüssel. Foto: Oliver Sterchi

Oliver Sterchi

Das Prozedere hat eine lange Tradition: Jeweils am Mittwoch vor Fasnachtsbeginn übergibt der amtierende Hobler Gemeindepräsident den Schlüssel zur Gemeindeverwaltung dem höchsten Fasnächtler im Dorf – dem Obernarren. Damit übernehmen die Narren die Kontrolle und bestimmen bis Aschermittwoch, wo es langgeht.

Auch dieses Jahr fanden sich Gross und Klein im Festzelt vor der Turnhalle ein, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Bevor es jedoch zum eigentlichen Festakt kam, heizte die «Agfrässeni»-Clique aus Laufen dem Publikum ein. Für ihre fetzige Version von DJ Antoines «Ma chérie» ernteten die Gäste aus dem Laufental frenetischen Applaus.

Übergabe in Versform
Im Anschluss an die Darbietung betrat Gemeindepräsident Georg Schwabegger die Bühne und richtete sich mit ein paar Versen an die Anwesenden. «Ich proklamier, dass d’Fasnacht sell Erholig si / ob alt, ob jung, ob gross, ob chli, für alli sell jetzt Fasnacht si.» Danach übergab der «Preesi» den symbolischen Schlüssel an die Obernärrin Ruth von Allmen und verabschiedete sich in die Ferien. Die neu gekürte Regentin schritt sogleich zur Tat und schaffte in einer ersten Amtshandlung die Steuern ab, was ihr den lautstarken Zuspruch der Menge sicherte. Die Sympathien schlugen auch nicht um, als sich Von Allmen als Seewenerin zu erkennen gab und damit den «Dörfligeist» auf dem Dorneckberg befeuerte. Die oberste Hoblerin kommt aus Seewen? Das schien an diesem Abend jedoch niemanden zu stören. Das Gleichheitsgebot der Fasnacht wog stärker als die alltäglichen Rivalitäten.

Zum Schluss gehörte die Bühne nochmal den Guggen. Die «Ruinenarre» aus Dornach brachten mit Gusttavo Limas «Balada» feurige Latino-Klänge in das Festzelt und vertrieben für ein paar Takte den eisigen Winter. Damit war der offizielle Teil des Festakts beendet und wer wollte, konnte in den Dorfbeizen bis in die Morgenstunden weiterfeiern.

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