Guggenstarke Fasnacht
Am Samstag fand in Oberdornach zum sechsten Mal der Fasnachtsumzug statt. Petrus nahm das Motto «Räge macht schön» beim Wort. Trotzdem konnte sich das Comité nicht über mangelnden Besuch beklagen.

Vor 16 Uhr nieselte es noch leicht, aber als der Umzug sich in Bewegung setzte, öffneten sich die Schleusen des Himmels. Zum Glück hellte sich dieser bald wieder auf und die Guggen, Wagen, Maskengruppen und Schyssdräggzigli waren wieder unbehelligt vom Nass.
Insgesamt 21 Fasnachtsgruppen hatten sich für den Umzug angemeldet, davon acht Guggenmusige, vier Wagen, fünf Schyssdräggzigli, die Giftschnaigge-Clique aus Basel und drei kleine Wagen. Fünf Formationen kamen aus Dornach selbst. Bei den Guggen fiel auf, dass es wieder ausserkantonale und internationale Gäste gab. Die Grossstadtchnulleri aus Kaiseraugst kamen als efeubewachsene Waldgnome, die Chacheler Musig aus Kriens LU hatte sich für grausliche Larven entschieden, die Nachtwandler-Clique aus Basel kam im Charivari-Look, die Schärbähufä-Gugge aus Hergiswil gefiel sich in der martialischen Samurai-Montur. Die Ranzepfiffer aus Weil am Rhein musizierten als mittelalterliche Ritter, die angekündigten Dämonen aus Lörrach waren dagegen nirgends auszumachen.
Beizensterben und kaputte Uhr
Das Schyssdräggzigli Brügglibohne, Dornach, nahm das Beizensterben ins Visier. Da hiess es denn auch: Durscht! Wo? Gits do oobe me als 1 Beiz? Der Kleinwagen Märtgumsle aus Aesch spielte die kaputte Kirchturmuhr aus: Tick tack, tick tack / D Kircheuhr z Aesch isch us em Takt / Si macht plötzlich, was sie will / 20 Minute voor – da isch jo net viel. Die Andärä aus Aesch amüsierten sich über die Briten und ihren Brexit: Grossbritannie meint, sie händs begriffe / trätte us, tanze nüm nach de EU-Pfiffe. Bei den Ruinenarre aus Dornach bildete der dekorierte Traktor mit der Tafel Major gesucht! die Spitze. Offenbar ist die Gugge auf der Suche nach einem Guggen-Major.
Die Beschränkte aus Aesch nahmen mit ihrem gelben Schulbus die behördlich verordnete Zwangsverschiebung von Schülern aufs Korn. Sechs E-Schüler aus Aesch müssen nämlich nach Reinach, drei A-Schüler den umgekehrten Weg. Da hiess es: Wie hets nur so wyt chönne cho? / Dass unseri Chinder in Rynach in d Schuel miend go! / Dört lehre sii jetz, wie me bim Stähle Schmiere stoht / und s bim Umzug 30 Minute lang nit wytergoht!
Nach dem zweimaligen Umzug fand beim Heimatmuseum noch ein grosses Guggenkonzert statt.