Grundstück am Bruggweg: Eine weitere Landreserve für Dornach?

Der Gemeinderat möchte das Erzer-Haus erwerben. Das letzte Wort dazu hat der Souverän.

Gewinnbringend: Das Erzer-Haus sowie das gegenüberliegende Grundstück am Rand des Bruggwegs könnte bald in Gemeindebesitz übergehen. Foto: Fabia Maieroni
Gewinnbringend: Das Erzer-Haus sowie das gegenüberliegende Grundstück am Rand des Bruggwegs könnte bald in Gemeindebesitz übergehen. Foto: Fabia Maieroni

Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom Montag die Geschäfte für die Gemeindeversammlung vom 1. Dezember verabschiedet. Dabei geht es unter anderem um den Erwerb zweier Parzellen für einen Preis von 1,3 Millionen Franken. Der Gemeinderat beantragt, das Erzer-Haus zu kaufen sowie das gegenüberliegende Grundstück am Rand des Bruggwegs. Der Eigentümer habe sich zum Verkauf entschlossen und von ­dieser Gelegenheit könne die Gemeinde profitieren. Mit den Grundstücken werde der Weg frei für die Realisierung ­eines Kreisels, der im Zusammenhang mit dem Autobahnzubringer für die ­Variante Mitte oder Nord entscheidend sei. Die Nutzung des Grundstücks Erzer-Haus durch die Gemeinde sei aber auch dann gewinnbringend, wenn es nicht als Verkehrsfläche gebraucht werden sollte. «Das Erzer-Haus ist für eine Nutzung als Wohnraum geeignet – es bestehen Mietverträge. Im Erdgeschoss befinden sich Praxisräumlichkeiten, im Dachgeschoss Mansardenzimmer. Längerfristig wäre auch eine Abgabe im Baurecht für eine Gewerbe- und Wohnnutzung gut denkbar», hält der Gemeinderat fest.

Das zum Grundstück Erzer-Haus gehörende Grundstück GB Dornach Nr. 112 auf der gegenüberliegenden Strassenseite ermögliche eine Direktanbindung der Langsamverkehrsachse Oberdornach-Bahnhof, wenn das Industriegleis zu einem Veloweg umgebaut werden wird. Für die Parkplätze und den Lagerschuppen bestünden derzeit Mietverträge.

Verkaufspreis 10 Prozent unter Verkehrswert

«Mit dem Eigentümer der Liegenschaften konnte ein Gesamtpreis von 1336500 Franken ausgehandelt werden. Dieser setzt sich zusammen aus einem Betrag von 1212300 Franken für das Grundstück Erzer-Haus und 124200 Franken für das Grundstück GB Dornach Nr. 112», heisst es in den Unterlagen des Gemeinderates, die dem «Wochenblatt» vorliegen.

Der Gemeinderat hatte eine unabhängige Verkehrswertschätzung über die beiden Grundstücke in Auftrag gegeben. Diese kam auf über 1,45 Millionen Franken. «Der verhandelte Verkaufspreis ist damit gut vertretbar, er liegt 10 Prozent unter dem Verkehrswert», resümiert Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD). Der Entscheid liegt nun bei der kommenden Gemeindeversammlung. Diese ist zudem aufgefordert, grünes Licht zu geben für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten am Schulgartenweg. Die Wasserleitungsbrüche hätten ein Ausmass angenommen, das ein rasches Handeln erfordere, erläuterte Ressortchef Urs Kilcher (FDP) an der Ratssitzung vom Montag. «Der letzte Wasserrohrbruch ­ereignete sich Anfang Oktober und führte zu massiven Schäden. Die Strasse ist seither im Abschnitt Dorneckstrasse bis ­Efringerweg gesperrt.»

Aufgrund der Dringlichkeit war der Gemeinderat aufgefordert, über das Geschäft ohne Vorprojekt zu befinden. Dieses soll aber bis zur Gemeindeversammlung vorliegen, sagte Gemeindepräsident Daniel Urech. Die Bauverwaltung und die BWPK seien der Ansicht, dass die Sanierung der Leitungen und der Strasse unbedingt im Jahr 2022 realisiert werden sollten. Die Arbeiten am Schulgartenweg könnten mit der vorgesehenen Erneuerung Rebenweg koordiniert werden, führte Kilcher aus. Der Gemeinderat ­beschloss einstimmig, der Gemeindeversammlung die Genehmigung des Kredites von 654 000 Franken zu beantragen. Darin enthalten seien die Arbeiten für den Ersatz der Leitungen, der Strassenbeleuchtung und der Infrastruktur für das Kommunikationsnetz.

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