Grosse Solidarität im Kampf gegen das Coronavirus

In kurzer Zeit sind in Dornach drei Hilfsaktionen entstanden, die Angehörigen einer Risikogruppe Unterstützung bieten. Eine davon wird nun auch von anderen Gemeinden übernommen.

Medizinerinnen, Detailhändler und freiwillige Helferinnen: Alle leisten in dieser Krise ihren Beitrag – die Dankbarkeit dafür ist gross, wie diese selbstgemalte Fahne von Familie Eyer aus Dornach versinnbildlicht.  Foto: ZVG
Medizinerinnen, Detailhändler und freiwillige Helferinnen: Alle leisten in dieser Krise ihren Beitrag – die Dankbarkeit dafür ist gross, wie diese selbstgemalte Fahne von Familie Eyer aus Dornach versinnbildlicht. Foto: ZVG

Das Coronavirus dominiert momentan unseren Alltag. Vor allem ältere und vorbelastete Personen müssen sich einschränken, um sich vor dem Virus zu schützen. So auch eine Frau aus der Nachbarschaft des Dornachers Giovanni Acconcia. Zusammen mit einem Freund überlegte er, wie in solch einem Fall zu helfen sei. Mitten in der folgenden schlaflosen Nacht stand er auf, um etwas zu unternehmen: «Ich dachte, jetzt muss etwas geschehen!» Acconcia begann, die Website nachbarschaftshilfe-dornach.ch zu erstellen. Sein Ziel war es, eine unkomplizierte Möglichkeit zu bieten, Personen, die einer Risikogruppe angehören, den Alltag zu erleichtern. Schnell merkte der Dornacher jedoch, dass er nicht alles im Alleingang machen konnte. «Ich fragte spontan Florian Lüthi, ob er mir helfen könne. Ein wenig später kam dann noch Janine Eggs dazu.» Die drei kennen sich aus der Dorfpolitik.


Flyer ausdrucken und los gehts!
Diese Zusammenarbeit erwies sich als sehr fruchtbar: Zusammen stellten Acconcia, Lüthi und Eggs die Website fertig und kreierten einen Flyer, der von Personen, die helfen wollen, heruntergeladen und ausgedruckt werden kann. Darauf wird vermerkt, bei was man behilflich sein kann. Ideen dazu finden sich auf der Website. Der ausgefüllte Flyer wird dann in Briefkästen potenziell hilfsbedürftiger Menschen verteilt. Dieses Konzept beruhe explizit auf Selbstorganisation und solle von der Aktivität der Nachbarschaft leben, sagt Acconcia, denn: «Wir Initianten haben keine Ressourcen, um weitere Dienstleistungen stemmen zu können.»

Das Projekt läuft gut. Verschiedene Gemeinden aus der Region sind auf Acconcias Initiative aufmerksam geworden und machen mit. Sie signalisieren bereits Interesse daran, das Projekt weiterzuentwickeln. Die Initianten konzentrieren sich jedoch auf das bestehende Konzept. Acconcia meint dazu: «Mittelfristig wäre es mein Traum, wenn auf der Ebene des Vereins Birsstadt eine kleine Stiftung gegründet würde, die das Projekt koordiniert und weiterentwickelt.»


Die Jugend hilft mit
Auch die Dornacher Jugendarbeit, die von Thomas Gschwind geleitet wird, hat sich zum Ziel gesetzt, von der aktuellen Krise betroffenen Personen zu helfen. Konkret geschieht dies durch Einkäufe, die die Jugendlichen übernehmen. Hilfsbedürftige Personen können sich per Telefon bei der Jugendarbeit melden, die dann die Einkaufslisten an die Jugendlichen weiterleitet. Bei der ersten Lieferung am vergangenen Dienstag konnten so bereits 14 Menschen beliefert werden. Dies sei nicht wahnsinnig viel, doch die Leute seien sehr dankbar gewesen, meint Gschwind. «Uns ist nicht wichtig, dass möglichst alle von unserem Angebot profitieren. Wir sehen es vielmehr als Ergänzung zur Nachbarschaftshilfe.» Man könne aber problemlos noch weitere Bestellungen entgegennehmen, sagte Gschwind weiter.


Mahlzeitendienst: Jüngere Fahrer gesucht
Im Gegensatz zu den zwei anderen frisch ergriffenen Initiativen ist der Dornacher Mahlzeitendienst kein neues Angebot. Die Leiterin Ruth Schlienger musste dennoch einiges anpassen, denn ihre Fahrer gehören altershalber selbst zur Risikogruppe und fallen somit aus. Ihr Ziel ist es, jüngere Fahrer zu gewinnen, damit der Mahlzeitendienst weiterhin stattfinden kann. Und wer weiss, vielleicht verlängert ja der eine oder andere sein Engagement über die Corona-Zeit hinweg.

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