Grosse «Chropfleerete» beim bz-Stammtisch im Öpfelsee

Gleich 18 Personen fanden sich im Restaurant Öpfelsee ein, eine beachtliche Zahl im Vergleich mit früheren Anlässen. Die Diskussion über Dornachs Zukunft wurde teilweise emotional geführt.

Engagiert: Der bz-Stammtisch lockte viele Dornacherinnen und Dornacher ins Restaurant Öpfelsee, darunter vier Kantonsräte sowie Gemeindepräsident Christian Schlatter.  Foto: Martin Töngi
Engagiert: Der bz-Stammtisch lockte viele Dornacherinnen und Dornacher ins Restaurant Öpfelsee, darunter vier Kantonsräte sowie Gemeindepräsident Christian Schlatter. Foto: Martin Töngi

Thomas Brunnschweiler

Dornach steht vor riesigen Herausforderungen. Die Entlastung des massiv befahrenen Bruggwegs und der direkte Zugang des Industriequartiers zur H18 mit einer neuen Birsbrücke harren ebenso einer Lösung wie eine breite Abstützung für ein Projekt auf dem Widen-Areal. Zu diesem liegt ein «räumliches Teilleitbild» vor, das an der Urne zur Abstimmung kommt.
Auf Mittwoch, 9. Juli, lud die «bz Basel» zum traditionellen Stammtisch ins Restaurant Öpfelsee. Neben Gemeindepräsident Christian Schlatter und den Kantonsräten Evelyn Borer, Hans Büttiker, Daniel Urech und Rudolf Hafner war unter anderen auch alt Kantonsratspräsident Hans Abt anwesend.

Birsübergang und Widen im Brennpunkt
Der ehemalige Gemeinde- und Kantonsrat Christian Jäger ging mit Dornach streng ins Gericht. Er schlug einen neuen Birsübergang zwischen der Tennishalle und dem Rofra-Areal vor, der viel billiger komme als der geplante Übergang zur ehemaligen Batteriefabrik in Aesch. Zudem beklagte er, dass mit einer Überbauung Widen Dornach mit einem «fünften Quartier» noch mehr fragmentiert werde. Hans Abt, der sich intensiv mit der Brücken-Frage auseinandergesetzt hat, sieht als einzige Option die in Planung stehende Lösung, die laut Kantonsrat Rudolf Hafner Investitionen von 30 Millionen Franken erfordert.

Gemeindepräsident Christian Schlatter stellte fest, dass der Kanton Solothurn zu wenig für die Dornacher Probleme auf dem Gebiet des Tiefbaus sensibilisiert sei, da es um enorme Beträge gehe. Ob eine S-Bahn-Haltestelle beim Apfelsee komme, hänge vor allem davon ab, was in den Widen passiere, meinte Gemeinderat Daniel Urech. Ein Viertelstunden-Takt sei angestrebt und die Verbesserung des öV in Dornach würde auch zu einer Entschärfung der Verkehrsproblematik führen.

Strukturelle Probleme
Die Planung für das Widen-Areal gab viel zu reden. Christian Schlatter betonte, es gelte bei der Planung Offenheit zu bewahren. Oberdornach sei strukturell am Zerfallen und ein neues Widenquartier könnte Impulsgeber für den Rest des Dorfes werden. Evelyn Borer mahnte an, die Industriebrache müsse vor allem ein Ort der Arbeit bleiben. «Wir wollen nicht das Schlafzimmer Basels sein», so die Kantonsrätin. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass kein Zeitdruck bestehe und das Teilleitbild noch kein fester Plan sei. Hans Büttiker forderte, die Liquidatoren der Metallwerke müssten das Areal von Altlasten selbst säubern. Warum Christian Jäger von einer «engstirnigen Planung» sprach, blieb bei den konstruktiven und offenen Vorschlägen der aktiven Politiker schleierhaft. Jedenfalls war der Anlass ein Erfolg für basisdemokratische Kommunikation.

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