Glück im Unglück für den Herrenbrunnen

Durch einen Autounfall wurde der denkmalgeschützte Herrenbrunnen in Dornach arg ramponiert. Jetzt bezahlt die Versicherung der Gemeinde eine längst fällige Sanierung.

Jahrgang 1764: Nicht altershalber ist der Herrenbrunnen kaputt, sondern weil ein Autofahrer die Kurve nicht erwischte.  Foto: Edmondo Savoldelli
Jahrgang 1764: Nicht altershalber ist der Herrenbrunnen kaputt, sondern weil ein Autofahrer die Kurve nicht erwischte. Foto: Edmondo Savoldelli

Lukas Hausendorf

Schon 1999 holte der damalige Bauverwalter der Gemeinde Dornach eine Offerte für die Sanierung des Herrenbrunnens ein. Die Kosten hätten sich auf 44 250 Franken belaufen. Aus nicht bekannten Gründen verzichtete man damals auf die Renovation des rund 250 Jahre alten Brunnens. Am 2. Dezember des letzten Jahres kriegte ein deutscher Autofahrer auf der Hauptstrasse an der Ecke Kohliberg die Kurve nicht richtig und donnerte in das denkmalgeschützte Objekt. «Vielleicht war er im Vorweihnachtsstress?», mutmasste Gemeindepräsident Christian Schlatter an der Gemeinderatssitzung vom Montag.

Wie auch immer, das Unglück kommt der Gemeinde durchaus gelegen. Denn jetzt ist die Wiederherstellung des arg ramponierten Brunnens ein Versicherungsfall und sie erhält die Renovation fast geschenkt.
Die sich auf 44 388 Franken belaufenden Arbeiten werden der Versicherung des fehlbaren Automobilisten belastet. Hinzu kommen eine neue Betonbodenplatte und die Sanierung des Brunnenstocks und Überlaufbrunnens für 19 188 Franken, welche die Gemeinde selbst berappen muss. Die Arbeiten am denkmalgeschützten Objekt sind aufwendig. Dafür musste eine Firma für Bildhauerei und Steinwerk beauftragt werden, die vom Kanton eine Zulassung hat, denkmalgeschützte Bauwerke instandzustellen.

«Mit hoher Fachkompetenz können die vorhandenen Schäden am Brunnenobjekt wieder saniert werden», schreibt das Unternehmen in seiner Offerte. Aus dem Dokument ist auch ersichtlich, dass der Laufener Kalkstein, der zum Bau anno 1764 verwendet wurde, heute nicht mehr erhältlich ist, weil der Ursprungssteinbruch im Dezember 2014 geschlossen wurde. Dieser wurde von der Newroc AG bewirtschaftet, die kurz vor Weihnachten ihre Bilanz deponieren musste.

Ruinenarre werden Schausteller
Die Dornacher Guggenmusik Ruinenarre führt seit zwei Jahren einen Festbetrieb während des Portiunkula-Markts vor dem Restaurant Ochsen, der ehemaligen Hacienda San Pedro, am Nepomukplatz. Der Dornacher Gemeinderat hat am Montag entschieden, diesen Platz während des Portiunkula-Markts auf Zusehen hin den Ruinenarre zur Verfügung zu stellen. Der Verein war der einzige, der für die Nutzung der Allmendfläche in den letzten beiden Jahren Interesse bekundete, und fragte die Gemeinde nun für eine längerfristige Vereinbarung an.

Diese entschied jetzt, die Ruinenarre wie die übrigen Schausteller am Markt zu behandeln und den Platz bis auf Weiteres zur Verfügung zu stellen. Die Guggenmusik kehrt heute Donnerstag in ihr Kerngeschäft zurück. Beginnt doch um 19.30 Uhr auf dem Nepomukplatz das grosse Dornacher Guggenkonzert.

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