Gemeinderat: Pachtland und Wirren um Providerwechsel
Der Entscheid des Dornacher Gemeinderats, den Providerwechsel der InterGGA nicht zu vollziehen und bei Improware zu bleiben, erreichte nicht alle Dornacher.

Lukas Hausendorf
Am 25. Januar kam ich nach Hause und das Internet und auch das Telefon waren tot», erzählt Martin P. Der Neuzuzüger siedelte im November in die Dornecker Gemeinde über und wurde am 1. Dezember Kunde der InterGGA. Diese offerierte ihm direkt, das Angebot der Quickline zu nutzen, obwohl die Providerumstellung noch gar nicht vollzogen war. Der Einfachheit halber nahm er das Angebot an. Es verging keine Woche, da entschied der Dornacher Gemeinderat, den Providerwechsel doch nicht zu vollziehen und auf dem ortseigenen Kabelnetz weiterhin die Dienste der Pratteler Improware AG anzubieten. So blieb technisch eigentlich alles beim Alten, denn die Improware war der alte Provider der InterGGA. Nur davon hatte Neuzuzüger P. keine Ahnung.
Als er sich bei der InterGGA meldete, war anfänglich von einer Störung die Rede. Dann hiess es, er solle sich bei der Gemeinde melden, die ihm wiederum sagte, er hätte ein Schreiben erhalten haben sollen. «Das hatte ich aber nicht», so P. Sein Pech war es, Neuzuzüger zu sein. Deshalb hatte die Improware keine Ahnung, dass es ihn gibt, und konnte ihn auch nicht anschreiben. Aber P. war offenbar aber nicht der Einzige, bei dem die Botschaft nicht rechtzeitig ankam. Bei der Gemeinde liefen wegen der Provider-Wirren die Telefone heiss, wie auf Nachfrage zu erfahren war.
Nur, der Gemeinde kann eigentlich keine Schuld zugeschoben werden. «Wir haben keine Ahnung, wer wo Kunde ist», heisst es auf der Verwaltung. Der Gemeinderat selbst informierte die Bevölkerung über Publikationen im «Wochenblatt», wo das Thema auch redaktionell Schlagzeilen machte. Die betroffenen Kunden hätten sich also frühzeitig informieren können. Aber noch viel pikanter: Die Improware wollte die Quickline-Kunden anschreiben und ersuchte bei der InterGGA um deren Daten. «Die wurden uns aber nicht zur Verfügung gestellt», sagt Improware-CEO Sacha Gloor. Sein Unternehmen hat vom politischen Entscheid Dornachs auf jeden Fall profitiert. Zwischen Dezember und Februar konnten 34 Neukunden im Bereich Internet verzeichnet werden.
Pachtzins gibt zu reden
Aus gesundheitlichen Gründen wechseln fünf landwirtschaftlich genutzte Parzellen in Dornach den Pächter. Alle werden vom Dornacher Bauern Felix Gebhardt übernommen, der die Flächen schon vorübergehend für den bisherigen Pächter pflegte, als dieser nicht mehr dazu in der Lage war. Andere Dornacher Landwirte waren auf Anfrage der Gemeinde nicht interessiert. Für die 83 Aren Land belaufen sich die Pachtzinsen auf insgesamt 302 Franken. «Ist das denn marktüblich?», wollte Gemeinderat Roland Stadler (FDP) wissen. Die Preise für Pachtland sind nämlich seit längerer Zeit fixiert. Auch Daniel Urech (Freie Wähler) erachtet es als prüfenswert, die Preise unter die Lupe zu nehmen. Ein Antrag wurde dazu noch nicht formuliert.