Eine Dose, die Leben rettet

Im Notfall zählt jede Sekunde. Die SOS-Dose sorgt dafür, dass im entscheidenden Moment keine Zeit verloren geht.

Initianten der SOS-Dose: Jean-Luc Nordmann vom Lions Club Dorneck (l.) und Pascal Hasler, Präsident des Kranken- und Hauspflegevereins Dornach-Gempen-Hochwald. Foto: ZVG / Karin Morf
Initianten der SOS-Dose: Jean-Luc Nordmann vom Lions Club Dorneck (l.) und Pascal Hasler, Präsident des Kranken- und Hauspflegevereins Dornach-Gempen-Hochwald. Foto: ZVG / Karin Morf

Das Prinzip ist simpel: Ein SOS-Kleber an der Innenseite der Haustüre, ein weiterer Kleber am Kühlschrank und schliesslich eine kleine, rot-weisse SOS-Dose in der Innentür des Kühlschranks ist alles, was gebraucht wird. In dieser besonderen Dose wird ein persönliches Informationsblatt mit den wichtigsten Angaben hinterlegt, damit diese den Helferdiensten wie Feuerwehr oder Sanität bei einem medizinischen Notfall sofort zur Verfügung stehen. Der Kranken- und Hauspflegeverein Dornach-Gempen- Hochwald führt nun diese SOS-Dosen in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Dorneck in den Gemeinden Dornach, Gempen und Hochwald ein.

Finanzierung durch den Lions Club

Der Impuls kam vom Präsidenten des Kranken- und Hauspflegevereins, Pascal Hasler. «Ich dachte, dass es sich bei der SOS-Dose um eine innovative und sinnvolle Idee handelt, die für unser Klientel nützlich sein könnte», sagt er. Nach einigen Abklärungen bezüglich Nachfrage und Nutzen der Dose in den Gemeinden Arlesheim und Münchenstein, die die SOS-Dose bereits eingeführt haben, entschlossen sich Hasler und der Kranken- und Hauspflegeverein, die Dose auch in Dornach, Gempen und Hochwald zu lancieren. Unterstützt wurden sie dabei vom Lions Club Dorneck, der sich bereiterklärt hat, das Projekt vollumfänglich zu finanzieren, sodass die SOS-Dosen gratis an die Bevölkerung abgegeben werden können. «Die ursprüngliche Idee der SOS-Dose stammt vom Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe und dem dortigen Seniorenbüro», erklärt Hasler. Da der hiesige Lions Club bereits die Lancierung der Dosen in Arlesheim und Münchenstein unterstützt habe und zudem persönliche Kontakte bestünden, sei eine Kooperation naheliegend gewesen.

500 Dosen sind das Ziel

Bezogen werden können die kostenlosen SOS-Dosen online via Website des Kranken- und Hauspflegevereins oder in den örtlichen Apotheken und weiteren Abgabestellen wie etwa dem Dorfladen Stebler in Gempen oder dem Volg in Hochwald. Die Suche nach diesen Abgabestellen sei problemlos verlaufen, erzählt Karin Morf, Kommunikationsverantwortliche des Kranken- und Hauspflegevereins. «Die Apotheken und weiteren Institutionen zeigten sich durchs Band begeistert und sagten alle sofort zu», sagt sie. Geholfen habe sicherlich, dass ihnen die SOS-Dosen bereits aus den Gemeinden Arlesheim und Münchenstein bekannt waren.

Grundsätzlich kann die SOS-Dose von jedermann bezogen werden. Sie richte sich aber in erster Linie an ältere Alleinstehende, bei denen in einem medizinischen Notfall niemand Auskunft geben könne, erklärt Hasler. Dass ein Bedürfnis in der Bevölkerung nach den SOS-Dosen besteht, zeigt das Beispiel der Drogerie Schneeberger in Arlesheim, die bis anhin rund 400 Dosen verteilte. Diese Grössenordnung strebt Hasler auch im Raum Dornach, Gempen und Hochwald an: «Mindestens 500 Dosen wollen wir an den Mann und die Frau bringen. Sind es mehr, ist das natürlich umso besser.»

Um dieses Ziel zu erreichen, führt der Kranken- und Hauspflegeverein Ende Mai und Anfang Juni Standaktionen in den drei Gemeinden durch und verteilt zudem Flyer an die Abgabestellen sowie an andere Institutionen und Behörden, die nahe an der Zielgruppe der SOS-­Dose arbeiten.

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