Ein starkes Duo für die Musik
Olga Bernasconi und Eva Oertle führen die Museumskonzerte Dornach weiter und setzen bereits neue Akzente. Die beiden Musikerinnen stehen für die Qualität und Kontinuität der Konzertreihe.

Nachdem mit dem 177. Museumskonzert am 1. September 2013 das Engagement von Kurt Heckendorn beendet war, wusste man eine Zeit lang nicht recht, wie es mit der weit über die Grenzen Dornachs hinaus bekannten Konzertreihe weitergehen würde. Kurt Heckendorn hatte den Eindruck, die Last der Organisation müsse auf mehrere Schultern verteilt werden. Olga Bernasconi und Eva Oertle sagten schliesslich zu, beides hervorragende Musikerinnen, die mit Dornach und den Museumskonzerten verbunden sind. Olga Bernasconi ist Harfenistin mit einem Master of Performance und einem Musiklehrdiplom. Sie lebte mehr als zehn Jahre in Dornach, hat an der Jugendmusikschule Dornach eine erfolgreiche Harfenklasse aufgebaut und betreibt eine eigene Harfenschule. Eva Oertle ist eine international gefragte Flötistin, die zudem als Moderatorin und Musikredaktorin bei Radio SRF 2 Kultur tätig ist. Beide bringen das notwendige Fachwissen für die Programmgestaltung mit; Eva Oertle verfügt darüber hinaus über ein grosses Netzwerk an komponierenden und ausführenden Musikerinnen und Musikern.
Ein Hauptsponsor wäre wünschenswert
Olga Bernasconi sagt: «Es ist in der Region eine einmalige Konzertreihe, die auf hohem Niveau kontinuierlich stattgefunden hat und es wäre schade gewesen, diese Tradition abreissen zu lassen.» Auch für Eva Oertle hat die Reihe einen zu guten Ruf – bis südlich des Juras und über die Landesgrenzen hinaus –, als dass man sie hätte sterben lassen dürfen. «Wir haben ein treues Stammpublikum», sagt sie, «und die Akustik des Raums ist für Kammermusik gut geeignet.»
Unter dem Motto «Sturm und Drang» und mit dem Schwerpunkt auf Carl Philipp Emanuel Bach, der vor 300 Jahren geboren wurde, sind die beiden Organisatorinnen mit dem 178. Museumskonzert am 25. Mai in die neue Saison gestartet. Das finanzielle Risiko tragen sie selbst, denn bisher gibt es zwar einige Donatoren, aber noch keinen Hauptsponsor, den es bräuchte, um etwas unabhängiger von den Eintritten zu sein. «Wir sind auf viel Publikum angewiesen. Das Budget ist nicht gross und wir sind froh, wenn es am Ende aufgeht», sagt Eva Oertle.
Ort der Begegnung
Neu sind die Apéros nach den Konzerten. Sie ermöglichen es dem Publikum, mit den Musizierenden in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. «Wir möchten nicht nur ein Ort des Musikkonsums sein, sondern ein Begegnungsort», erklärt Olga Bernasconi. In Zukunft möchten die beiden die Matineen auch noch stärker moderieren. Was bleiben soll, ist die Förderung regionaler Künstler, die Durchmischung von Bekanntem und Unbekanntem und die Möglichkeit zu Uraufführungen. Dankenswert ist auf jeden Fall das unentgeltliche Engagement der beiden Musikerinnen. «Es steckt viel Arbeit hinter einem solchen Programm», sagt Eva Oertle. Es ist zu hoffen, dass dies nicht nur symbolisch ästimiert wird, sondern auch finanzielle Unterstützung mit sich bringt.