Ein hoffnungsvoller Neuanfang

Nach internen Turbulenzen hat sich der Kirchgemeinderat der Evangelisch-reformierten Kirche Dornach-Gempen-Hochwald neu konstituiert. Das Vizepräsidium übernimmt alt Kantonsrätin Evelyn Borer.

Ev.-ref. Kirchgemeinderat: (v. l. ) Jaya Weyermann, Hedwig Vögtlin, Fredi Buchmann, Evelyn Borer.  Foto: Sabine Borer
Ev.-ref. Kirchgemeinderat: (v. l. ) Jaya Weyermann, Hedwig Vögtlin, Fredi Buchmann, Evelyn Borer. Foto: Sabine Borer

Oliver Sterchi

Eigentlich wollte sie sich aus der Politik zurückziehen. Doch Evelyn Borer, ehemalige Dornacher Gemeinderätin und bis vor kurzem noch SP-Kantonsrätin, überlegte es sich anders und trat Anfang Februar dem Kirchgemeinderat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Dornach-Gempen-Hochwald bei. Dieser ist wohl froh um die Unterstützung der erfahrenen Milizpolitikerin, befindet er sich doch aufgrund interner Turbulenzen in einer prekären personellen Situation.

Die Streitigkeiten ausgelöst hatte ein offener Brief des ehemaligen Ratspräsidenten Alfred Läuchli, in dem er die Anstellung der Finanzverwalterin der Kirchgemeinde kritisierte. Diese sei nämlich nicht mit der geltenden Kirchgemeindeordnung vereinbar, so Läuchli.
Die Frau war zum Zeitpunkt ihrer Anstellung mit einem amtierenden Mitglied des Kirchgemeinderats verheiratet, was gemäss einer Auskunft des Solothurner Amts für Gemeinden tatsächlich rechtswidrig ist. Der Ehemann der Finanzverwalterin trat jedoch Ende letzten Jahres von seinem Amt zurück, was den von Läuchli geäusserten Vorwurf der «Vetternwirtschaft» entschärfte.

Doch damit war die Sache für den Ex-Präsidenten noch nicht erledigt. In seinem Schreiben erhob er zusätzlich den Vorwurf, dass die Finanzverwalterin bei ihrer Anstellung mit Leitungsaufgaben betreut worden sei, die in der Kirchgemeindeordnung so nicht vorgesehen seien. Auf den offenen Brief folgte ein interner Konflikt, in dessen Verlauf mehrere Mitglieder des Kirchgemeinderats demissionierten.

Alte Geschichten noch nicht vergessen
An seiner Sitzung Anfang Februar konnte sich das Gremium nun neu konstituieren. Neben Borer, die das Vizepräsidium übernimmt, ist auch Fredi Buchmann neu an Bord. Er leitet das Gremium künftig als Präsident. Mit Evelyn Borer und Fredi Buchmann kehrt frischer Wind in die Kirchgemeinde ein. «Die Geschichten sind nicht vergessen, aber wir wollen keine alten Wunden aufreissen und endlich vorwärtsschauen», sagt Borer. Der Konflikt habe nämlich auch dazu geführt, dass gewisse Geschäfte liegen geblieben seien, so die Vizepräsidentin. «Die müssen wir nun dringend angehen.»

Borer räumt indes ein, dass zumindest Läuchlis Kritik am Anstellungsverhältnis der Finanzverwalterin nicht ganz unbegründet sei. Man werde die Kirchgemeindeordnung aber zu gegebener Zeit anpassen. «Ungeachtet dessen macht unsere Finanzverwalterin einen guten Job», betont die 55-Jährige.
Der Kirchgemeinderat besteht mit Borer und Buchmann nun aus fünf Mitgliedern, vorgesehen wären eigentlich sieben.

Damit ist das Gremium zwar beschlussfähig, aber für die Ressortleiter bedeutet das mehr Arbeit, da gewisse Zuständigkeitsbereiche zusammengeführt werden müssen. Deshalb ist der Kirchgemeinderat weiterhin auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Oberste Priorität habe aber das laufende Tagesgeschäft, betont Borer. «Wir müssen schauen, dass der Laden läuft.»

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