Dornachs Entwicklung jetzt planen

Die Gemeindeversammlung stimmte einem Kredit von 565000 Franken für die Ortsplanrevision zu. Jetzt darf um Grundsätze und Details gerungen werden. Die Bevölkerung soll in den Prozess breit miteinbezogen werden.

Diskussionslos gab die Gemeindeversammlung von Dornach grünes Licht für die Ortsplanrevision mit der Bewilligung des Kredits von 565 000 Franken. Die letzte Grundsatzplanung stamme aus dem Jahre 1989, höchste Zeit also, über die Bücher zu gehen und die Entwicklung Dornachs für die nächsten 15 Jahre zu planen, erklärte Gemeindepräsident Christian Schlatter. Dabei geht es um die grossen Würfe für den Verkehr, um den H18-Anschluss, um Grundsätze zu Wohnen und Arbeiten, um Gestaltungsfragen, Gebäudehöhen und Grünflächen innerhalb der Wohnzone, es geht aber auch um die Gemeindeinfrastruktur.

Schlatter betonte, dass es ein transparentes Gemeinschaftswerk geben soll, der Prozess werde breit abgestützt, die Bevölkerung soll angehört und miteinbezogen werden. Als Zeithorizont nannte er zwei bis drei Jahre. Für das im ersten Schritt zu erarbeitende Leitbild meinte Schlatter, dass wesentliche Arbeiten durch die Verwaltung erledigt werden könnten, daneben möchte er einen Verkehrsplaner beauftragen und eine Begleitgruppe einsetzen. In der Detailplanung werde später die Nutzungsplanung erstellt mit dem Erschliessungsplan, dem Zonenplan und Zonenreglement, dem revidierten Baureglement und dem Strassenlinienplan. Schlatter sagte gegenüber dem «Wochenblatt», dass es sich Dornach leisten könne, dem Grundsatz des Bundes zum verdichteten Bauen differenziert zu begegnen. «Vorschläge, die grossen Gartenlandschaften zu verbauen, werden auf Widerstand stossen», so Schlatter.


Um Kompromisse wird gerungen

Eine kleine Umfrage des «Wochenblatts» bei einzelnen Parteivertretern von Dornach machte nach der Versammlung klar, dass man um Kompromisse ringen wird. Hans Abt von der CVP gibt zu bedenken, dass die räumliche Entwicklung der Gemeinde sich einfinden müsse in das Gesamtkonzept der Region (Arlesheim, Aesch, Reinach wie auch Gempen und Hochwald). «Das Leitbild ist ein Teil davon, die Bevölkerungsstruktur aber auch. Und da zeigen sich wesentliche Unterschiede. Was nützt das Wohnen im Grünen in schöner Hanglage und eine Industrie- und Gewerbestadt im Tal zum Anschauen? Dornach darf kein zweites Kägen oder Aesch Nord werden. Wir brauchen keine Erweiterung der Wohn- und Gewerbezonen für die nächsten Jahrzehnte, sondern das Ausnutzen der bestehenden, auch der Reservezonen», führt Abt aus. «Grossinvestoren kümmern sich wenig um die allgemeinen Infrastrukturen, welche die Gemeinde erbringen muss.» Der CVP-Politiker verweist darauf, «dass die vorhandenen Verkehrsplanungen von Dornach, Aesch und Reinach zwischen der Bahnlinie Dornach nach Aesch und der Autobahn A18 gemeinsam und unmissverständlich angegangen werden müssen.»
Roland Stadler, FDP, attestiert dem räumlichen Leitbild, «dass es dem Gemeinderat eine klare politische Richtlinie für die kommenden Jahre geben wird», doch soll es nicht starr sein. «Dornach darf sich wegen der Leitsätze nicht vor Veränderungen und neuen Erkenntnissen verschliessen, denn künftige Entwicklungen sind nur bedingt voraussehbar.» Die Ziele des Leitbildes und die daraus resultierenden Massnahmen dienen dem Gemeinderat als Führungsinstrument und stellen die Grundlage der Ortsplanrevision. Natürlich werde sich die FDP in der Arbeitsgruppe und im ganzen Prozess stark einbringen.


Dornach 2015 mit Gewinn


Die Gemeindeversammlung von letzter Woche gehe als eine der kürzesten in die Geschichte ein, resümierte Schlatter. Die anderen Geschäfte lösten auch keine Diskussionen aus. Die Versammlung sagte Ja zum Kredit für die Sanierung des Schlossweges infolge Wasserschadens. Und sie verabschiedete die Rechnung 2015, die Dornach einen Gewinn von 2,78 Millionen Franken bescherte – dank dem Zuzug neuer, guter Steuerzahler und teilweise wegen Steuernach- und -strafzahlungen. Das Eigenkapital von Dornach steigt auf über 16 Millionen Franken.

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