Dornacher können weiterhin in der «Glungge» planschen
Das birsnahe kleine Gartenbad der Dornecker Riviera wird für knapp zwei Millionen Franken saniert. Ein Rückbau zugunsten eines Naturparks mit Weiher hatte beim Stimmvolk keine Chance.
Lukas Hausendorf
Die Gemeindeversammlung sprach sich letzte Woche mit deutlichem Mehr für den Erhalt der «Glungge» aus. Der Gemeinderat hatte in seiner Vorlage auch die Variante einer Umgestaltung des Gartenbads in einen Naturpark mit Weiher ohne Bademöglichkeit zur Debatte gestellt. Das Bädli, das die Gemeinde Anfang der 1990er-Jahre von den Metallwerken übernommen hatte und damals schon für 2,54 Millionen Franken totalsanierte, wird erneut saniert. Der Zustand der Anlage ist teilweise desolat. Die Wasseraufbereitungsanlage wurde schon letzte Saison behelfsmässig verbessert. «Der Kanton wird den Betrieb eine weitere Saison ohne Sanierung nicht bewilligen», erklärte Bauverwalterin Priska Plüss den 265 anwesenden Stimmbürgern. Der Ersatz der Wasseraufbereitungsanlage ist mit 850 000 Franken der grösste Kostenblock im Sanierungsprojekt. Weiter soll der Grünbereich aufgefrischt, das Garderobengebäude neu gebaut und ein bestehendes Gebäude saniert werden. In der Gemeinderatsvorlage wurden dafür 2,035 Millionen Franken budgetiert. Damit wäre nach dem Versammlungsbeschluss auch noch eine Urnenabstimmung nötig geworden. Ein Antrag von alt Gemeinderat Hansjörg Staub, der ein Kostendach von 1,999 Millionen Franken verlangte, war allerdings mehrheitsfähig. Somit muss das Projekt um rund 36 000 Franken gestutzt werden, dafür ist das abendliche Verdikt des Stimmvolks endgültig. Zumal ein Antrag auf obligatorische Volksabstimmung das nötige Viertelsquorum verpasste.
Apfelseestrasse: Droht Rechtsstreit?
Ein Urnenentscheid wird allerdings für die Sanierung der Apfelseestrasse nötig. Dort wird das Dornacher Stimmvolk gesondert über die Einführung von Tempo 30 und das Sanierungsprojekt abstimmen. Eine Mehrheit folgte dem Antrag eines Votanten, die Umsetzung der verkehrsberuhigenden Massnahmen der Kompetenz des Gemeinderats zu entziehen. Der Souverän wird am 28. Februar an der Urne über das 3-Millionen-Projekt entscheiden. Gegen den Gemeindeversammlungsbeschluss wird voraussichtlich aber Beschwerde erhoben. Max Rumpel, der schon einen mehrjährigen Streit um Perimeterbeiträge am Lehmenweg gewonnen hatte, monierte einen Verstoss gegen § 50 des Gemeindegesetzes. Demnach darf ein Projekt erst budgetiert werden, wenn es genehmigt ist. Das Solothurner Amt für Gemeinden prüfte diese Frage bereits vorgängig und erteilte Dornach grünes Licht. Rumpel ist dennoch überzeugt, dass das Vorgehen nicht rechtens ist.
Schwarze Null
Der Haushaltsvoranschlag für das kommende Jahr stellt einen bescheidenen Gewinn von knapp 114 000 Franken in Aussicht. Weil aber grössere Investitionen anstehen, wie die geplante Sanierung der Apfelseestrasse oder die «Glungge»-Instandstellung, ist Dornach dennoch mit einem Mittelabfluss von rund 4 Millionen Franken konfrontiert. Trotz der schwarzen Null im Budget sieht Dornach einer finanziell schwierigen Zukunft entgegen. «Der Kanton wird weiterhin versuchen, die Gemeinden mit zusätzlichen Aufgaben oder Beiträgen zu belasten», hiess es im Ratschlag zum Budget.