Dornacher Anerkennungspreis für einen Netzwerker und Macher

Ob Seifenkistenrennen oder Dorffest: Wenn ganz Dornach auf den Beinen ist, dann hat Thomas Gschwind, auch bekannt als Zwack, oft die Fäden in der Hand. Für sein Engagement erhielt er nun den Anerkennungspreis.

Kühne Kisten: Das Seifenkistenrennen ist einer der Dorfanlässe, für die sich Thomas Gschwind seit Jahren einsetzt.  Foto: ZVG
Kühne Kisten: Das Seifenkistenrennen ist einer der Dorfanlässe, für die sich Thomas Gschwind seit Jahren einsetzt. Foto: ZVG

Er sei das doch gar nicht alleine, betonte Thomas Gschwind an der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember. Am Ende einer abendfüllenden Traktandenliste wurde dem 44-Jährigen von Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler) der vierte Dornacher Anerkennungspreis verliehen. Der Preis ist mit 3000 Franken dotiert. Glaubte man Schlatters Laudatio, dann würde in Dornach ohne Gschwind, der im Dorf vielen unter seinem Pfadfinder-Vulgo Zwack bekannt ist, gar nichts mehr laufen. Das ist wohl übertrieben. Aber vermutlich gäbe es im Sommer kein Seifenkistenrennen mehr. Und auch an den letzten beiden Dorffesten hielt Zwack die Zügel in der Hand. Und eine Buben- und Mädchenwoche in den Herbstferien mit mehreren Dutzend Workshops für über 100 Teenager aus Dornach und Umgebung gäbe es ohne ihn vermutlich auch nicht.

Der warme Applaus der Gemeindeversammlung bestätigte: Thomas Gschwind ist ein verdienter Preisträger. Seit über zehn Jahren ist bei seinem Verein Dornach Kunterbunt der Name Programm. Sein Engagement für gemeinschaftliche Aktivitäten reicht aber noch weiter zurück. Lange Jahre engagierte sich Gschwind in der Pfadi, was gewissermassen die Keimzelle der danach folgenden Engagements bildete. «Das war schon der Anfang, auch für die Dorffeste war die Pfadi ausschlaggebend», sagt er. Und nach seiner Zeit als Pfadfinder brauchte Zwack ein neues Betätigungsfeld. Mit Dornach Kunterbunt schuf er ein Auffangbecken für Pfadi-Rentner mit Tatendrang wie ihn. «Ich habe gerne Projekte», erklärt er.


Ohne Helfer geht gar nichts

Eines der erfolgreichsten Projekte wurden die Kühnen Kisten, das Dornacher Seifenkistenrennen, das Gschwind reanimierte. Er kannte das Spektakel noch aus seiner Kindheit, fuhr selbst aber nie mit. Das Fieber packte ihn erst, als er mit seiner Stieftochter an einem Rennen von Tilo Ahmels in Basel mitmachte. Für ihn sei rasch klar gewesen, dass das in Dornach ein Anlass fürs Dorf werden müsse. Jetzt rollen die Kühnen Kisten schon über zehn Jahre auf dem Gempenring. Zahlreiche Helfer sind involviert, die meisten sind Freunde und Bekannte von Gschwind. «Ohne Leute, die man zum Mitmachen begeistern kann, ginge es nicht», betont er. Seine ausgezeichnete Vernetzung im Dorf ist dafür kein geringer Vorteil. Kaum jemand in Dornach, der den Zwack nicht kennt. 2013 wurde er auch für die Freien Wähler in den Gemeinderat gewählt. Auch das so ein ausserberufliches Engagement, in das er reingezogen wurde. Beruflich ist er als Leiter des Jugendhauses ebenfalls in Dornach engagiert. Würde er sich auch anderswo so stark für das Dorfleben engagieren? «Wahrscheinlich würde ich es genauso machen. Ich habe so auch in Dornach immer neue Leute kennen gelernt und Freunde gewonnen. Dieses Wirken ist eine Bereicherung.»


Engagement für ein lebendiges Dorf

Eine Bereicherung ist es offensichtlich auch für das Dorf, das nun mit dem Anerkennungspreis seinen Dank für die unzähligen Stunden zum Ausdruck brachte, die Zwack für ein kunterbuntes Dornach ehrenamtlich aufbrachte. Der Anerkennungspreis wird seit 2013 vergeben. Ausgezeichnet wurde bisher Engagement im Sport (Stephan Schindelholz 2013), im sozialen Bereich (Gabriele Widmer und Anna Hartmann 2014) und der Musik (Lukas Greiner 2015).

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