Dornach will seine Sozialarbeiter besser schützen

Aggressive Kundschaft kennen auch die Mitarbeiter der Sozialregion Dorneck. An ihrem Arbeitsplatz in Dornach sollen sie besser geschützt werden. Sie müssen sich aber noch gedulden.

Sensibler Eingangsbereich: Der Zugang zu den Büros der Sozialregion Dorneck soll besser überwacht werden können.  Foto: Edmondo Savoldelli
Sensibler Eingangsbereich: Der Zugang zu den Büros der Sozialregion Dorneck soll besser überwacht werden können. Foto: Edmondo Savoldelli

Lukas Hausendorf

Erst einmal gibt es Geld für die Einrichtung der Arbeitsplätze im zweiten Obergeschoss der Dornacher Gemeindeverwaltung. Trennwände, Lampen, Türen und Türspione. Die Gemeinde lässt sich die baulichen Massnahmen, die nötig sind, damit die Büros der Sozialregion Dorneck diesen Namen verdienen, rund 62 000 Franken kosten. Allerdings: Den Sicherheitsansprüchen ist damit noch nicht ganz genüge getan. Bauverwalter Stefan Zumthor sprach den Wunsch nach einem besseren Sicherheitskonzept seitens der Belegschaft der Sozialregion am Montag im Gemeinderat an. Das sei in der Tat auch in der übrigen Verwaltung ein Thema, entgegnete Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler).

«Es gibt Leute, die hier ihre Aggressionen ablassen, speziell bei der Sozialregion», sagte er. In einem ersten Schritt wird nun der Abteilungseingang mit einer Videokamera ausgerüstet, damit erkennbar wird, wer Einlass begehrt. Das reicht aber noch nicht aus. Die Sozialregion ist in einem sensiblen Bereich tätig. Hier könne schnell mal eine unbedachte Äusserung fallen, sagte Notfallpsychologe Markus Lüchinger, der beim Kanton Baselland als Bedrohungsmanager arbeitet, schon in Medienberichten. Typischerweise geschehe das vor allem im Migrationsamt, der Sozialhilfe oder beim Arbeitsamt. Aber auch in Schulen. Schlatter sagte denn auch, dass die Schule bei der Umsetzung eines Sicherheitskonzepts für die Verwaltung ebenfalls einbezogen werden müsse.

Die Forderung der betroffenen Belegschaft liegt auf der Hand: Videokameras sollen her. Diese installierte zum Beispiel das Basler Konkursamt im vergangenen Herbst in Büros, wo «Kunden» empfangen werden oder Einzelgespräche stattfinden. «Die Leute werden immer aggressiver», erklärte Amtsleiter Gerhard Kuhn damals gegenüber der «Schweiz am Sonntag». In der Praxis verspricht man sich viel von der disziplinierenden Wirkung der Überwachungsanlagen. Zudem haben die Ämter, sollte es zu Drohungen oder Tätlichkeiten kommen, gerichtlich verwertbare Beweismittel. In Dornach müssen sich die Angestellten, die in sensiblen Bereichen tätig sind, aber noch ein wenig gedulden. «Jetzt gerade sind dafür keine Mittel vorhanden, aber man wird etwas unternehmen müssen», sagte Schlatter.

Neues Bestattungsreglement
Der Dornacher Gemeinderat verabschiedete am Montag auch ein neues Bestattungsreglement. Dies war nötig, weil seit Inkrafttreten des alten 1988 die Zuständigkeiten auf der Verwaltung neu organisiert wurden und die Friedhofskommission vor Jahren schon aufgelöst wurde. Zu den Neuerungen des Reglements gehört auch der Passus, dass Angehörige bei einer bevorstehenden Grabauflösung postalisch darüber orientiert werden, egal ob sie in Dornach oder ausserhalb wohnen. Die Todesanzeigen werden auf Antrag von Daniel Urech (Freie Wähler) weiterhin amtlich publiziert. Das Reglement sah ursprünglich vor, dies nur noch auf Wunsch zu machen. Gestützt auf die Zivilstandsverordnung des Kantons Solothurn kann auf Verlangen der Angehörigen aber darauf verzichtet werden.

Darüber hinaus ist künftig die Bau-, Werk-, und Planungskommission für die Genehmigung der Grabgestaltung zuständig. Grabsteine sollten nicht zu extravagant sein und sich in die eher schlicht gehaltene Gestaltung der übrigen Ruhestätten des Friedhofs einfügen.

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