Dornach will kinder- freundlicher werden

Der Weg zur kinderfreundlichen Gemeinde führt über einen Aktionsplan – ein Projekt da- raus ist der Birsplatz im Wydeneck.

Feuerstelle und überdachter Sitzplatz: Der Platz beim Wydeneck soll ein Treffpunkt werden. Foto: ZVg

Der Gemeinderat von Dornach möchte von der Unicef als «kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet werden. Dafür muss die Gemeinde sich nicht in einen riesigen Spielplatz verwandeln, doch aufzeigen, dass sie auf die Bedürfnisse der Jungen eingeht, sie in Entscheidungs­findungen miteinbezieht und zum Mitmachen bewegen kann. Wie das gelingen soll, verriet der zuständige Gemeinderat Kevin Voegtli (SP) an der Gemeinderatssitzung vom Montag. Er stellte den Ak­tionsplan vor. Dieser sei von Erwachsenen zusammen mit den Kindern von Dornach erarbeitet worden. Koordiniert wurde das breit abgestützte Engagement von Dornachs Fachpersonen Thomas Gschwind und Silja Ramseier. Gestartet sei man im Partizipationsverfahren mit einer Standortbestimmung und einem Ideenkatalog. In Workshops seien die ­Gedanken geordnet und die Projekte priorisiert worden. Mit 50 Massnahmen zeige der Aktionsplan auf, wie man bei der Schule, den Tagesstrukturen, im Verkehr, bei den Sport- und Freizeitaktivitäten und auch in politischen Belangen Dornach kinderfreundlicher gestalten kann. Zum Thema «Verwaltung und Politik» ist im Aktionsplan als Ziel formuliert: «Es gibt eine Anlaufstelle, wo Kinder, Jugendliche und Familien eigene Ideen oder Anliegen einbringen können und diese gehört, aufgenommen und weiterverfolgt werden. Bei politischen Themen, welche die Jungen betreffen, werden deren Sichtweisen in einem formalisierten Prozess miteinbezogen.»

Birsplatz soll aufgewertet werden

Die Arbeit sei mit Herzblut ausgeführt worden, und der Aktionsplan sei ein gelungenes Werk, würdigten die Ratsmitglieder die Arbeit an ihrer Sitzung. Die finanziellen Auswirkungen sollten allerdings beziffert werden, meinte Finanzchef Ludwig Binkert (FDP). Er schlug vor, dies noch nachzuholen, bevor der Gemeinderat das Strategiepapier verabschiede. Voegtli und Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) wiesen darauf hin, dass der Aktionsplan kein ­Blankocheck sei. Projekte, die daraus resultierten, würden jeweils dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Erst dann sei klar, welche Kosten entstünden, wie die Finanzierung aussehe und ob das Projekt umgesetzt werde. Der Gemeinderat verabschiedete den Aktionsplan mit grossem Mehr und wartet nun auf die Bewertung von Unicef. Evaluationstag sei der 21. Februar und die Vergabe des Labels am 12. Mai, kündigte Voegtli an.

Zu einer kinderfreundlichen Gemeinde gehören Orte, an denen die jungen Menschen sich wohl fühlen und sich austauschen können. In diesem Sinn stiess Marisol Fürst, Mitglied der Familien-, Jugend- und Kulturkommission, mit ihrer Idee, den Birsplatz aufzuwerten, auf offene Ohren. Das Areal im Wydeneck gehört der Gemeinde und war ungewollt als illegale Deponie genutzt worden. Jetzt soll es ohne grossen Aufwand zu einem gemütlichen Treffpunkt aufgewertet werden. Der Gemeinderat gab am Montag grünes Licht für die Ausarbeitung eines Projektes. Wunschobjekte seien eine Feuerstelle und ein überdachter Sitzplatz, sagte Kevin Voegtli.

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