Die Zunft hat wieder ein Zuhause

Mit der Umnutzung des Gasthofs Engel verlor die Magdalenen-Zunft 2011 ihr Vereinslokal. Am Sonntag wurde der neue Zunftkeller im Kloster Dornach feierlich eingeweiht.

In wehrhafter Begleitung (v. l.): Zwei Hellebardenträger und Hauptmann Benedikt Hugi freuen sich mit Zeremonienmeister René Umher, Zunftmeister Jürg Hürlimann, Bannherr Thomas Heller (verdeckt), Schreiber Daniel Müller, Hans-Jörg Staub, Säckel
In wehrhafter Begleitung (v. l.): Zwei Hellebardenträger und Hauptmann Benedikt Hugi freuen sich mit Zeremonienmeister René Umher, Zunftmeister Jürg Hürlimann, Bannherr Thomas Heller (verdeckt), Schreiber Daniel Müller, Hans-Jörg Staub, Säckelmeister Max Sutter und Statthalter Bernhard Meister über die neue Vereinslokalität der Magdalenen-Zunft. Foto: Jay Altenbach

Dort auf der Treppe sitzt er, Hauptmann Benedikt Hugi, mit einem Zunftkelch in seiner Hand. Auf der Treppe, auf denen die Mönche seinerzeit hinunter in den Vorratskeller stiegen, um das eingelagerte Gemüse und den Wein aus dem Keller zu holen und hinaufzuschleppen. Sie mussten aufpassen, dass sie nicht über den unebenen Boden im Keller stolperten, da nur Steine aus der Birs den Boden bedeckten. Mit dem Umbau des Klosters vor zwei Jahren ist dies aber nicht mehr nötig – und auch nicht mehr gefährlich. Ein Glasboden wurde über die alten Steine gelegt und eine neue Treppe sowie ein Lift machen den Weg in den Keller hindernisfrei. Deshalb kann sich Benedikt Hugi, der auf eidgenössischer Seite am 22. Juli 1499 gegen die Truppen des Schwäbischen Bundes in die Schlacht von Dornach zog, getrost auf der Treppe ausruhen. Die historisch belegte Figur wurde von Kurt Heinzelmann aus Basel in vielen Stunden Arbeit extra für die Magdalenen-Zunft geschaffen und unter seiner Aufsicht auf den Stufen arrangiert. Neben Hugi wurde auch ein Touchscreen installiert, auf dem die anwesenden Zunftbrüder den Jubiläumsfilm über die Dornacher Zunft anschauen konnten. Im hinteren Teil des Kellers wurde das Banner der Magdalenen-Zunft aufgehängt.


Vielfältige Aufgaben für Dornach


Für Zunftmeister Jürg Hürlimann ist es ein Freudentag, endlich wieder ein Zunftlokal zu haben. Er dankte in seiner Ansprache den befreundeten Baselbieter und Basler Zünften sowie den
Ehrengesellschaften für die zahlreichen Spenden, welche die Einrichtung des Zunftkellers erst möglich machten. Nach einer Führung durch die Klosteranlage fand die feierliche Übergabe und Einweihung statt. Zeremonienmeister René Umher und Zunftmeister Jürg Hürlimann enthüllten im Beisein eines Benedikt-Hugi-Doppelgängers und zwei Knappen in voller Montur die Installation auf der ehemaligen Kellertreppe, die ab sofort allen interessierten Besucherinnen und Besuchern des Klosters offensteht.

Nach einem kurzen Apéro mussten sich zwei Magdalenen-Zünfter mit Ziel Heimatmuseum verabschieden. Ab sofort ist dieses wieder jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr geöffnet und die Aufsicht wird traditionell durch zwei Zunftbrüder wahrgenommen. Des Weiteren zeichnet die Magdalenen-Zunft auch für die Chesslete, das Fasnachtsfeuer, die Totenehrung vor der Schlachtfeier und die St.-Nikolaus-Feier am Weihnachtsmarkt verantwortlich. Die Pflege der Freundschaft kommt aber trotz aller Brauchtumspflege nicht zu kurz. So sassen die Zunftbrüder und ihre Gäste auch nach dem offiziellen Teil dieses denkwürdigen Anlasses bis in den späten Abend gemütlich zusammen.

Weitere Artikel zu «Dornach/Gempen/Hochwald», die sie interessieren könnten

Dornach/Gempen/Hochwald16.07.2025

Zweimal volljährig: Nun will die Jugendarbeit das Nest verlassen

Das Jugendhaus Dornach feiert Jubiläum. Nun soll am alten Standort aber Schluss sein. Warum braucht es ein neues Gebäude?
Gemeinderat stellt sich gutes Zeugnis aus
Dornach/Gempen/Hochwald09.07.2025

Gemeinderat stellt sich gutes Zeugnis aus

Der Dornacher Gemeinderat hat seine Arbeit Revue passieren lassen. Er kommt zum Schluss, dass er die 20 Ziele, die er sich vor vier Jahren gesteckt hat,…
Dornach/Gempen/Hochwald09.07.2025

Feuerwehr: Dornach geht weiterhin eigenen Weg

Der Dornacher Gemeinderat will an der gemeinde­eigenen Feuerwehr festhalten. Nach zwei Demissionen wurde nun das Kommando neu besetzt.