«Die Krise als Chance nutzen»

Der Wirteverein Schwarzbubenland reagiert auf die schweren Zeiten mit neuen Angeboten – unter anderem mit der Kulinarik-Wanderung.

Flexibel und kreativ (v.l.): Denis Barriopedro, Vizepräsident, Roger Henz, Präsident, und Ueli Eisenhut, Sekretär und Kassier. Foto: Bea Asper
Flexibel und kreativ (v.l.): Denis Barriopedro, Vizepräsident, Roger Henz, Präsident, und Ueli Eisenhut, Sekretär und Kassier. Foto: Bea Asper

«Bisher konnten die allermeisten Gas­trobetriebe durchhalten», sagte Roger Henz, Präsident des Verbandes Gastro Dorneck-Thierstein. Doch die grösste ­Krise in der Geschichte der Gastronomie sei noch nicht vorbei, waren sich die Wirte an ihrer Generalversammlung vom Montagabend im Schlosshof Dornach einig.

«Wir hatten in den letzten 22 Monaten 21 Schutzkonzepte umzusetzen und mussten uns zurechtfinden mit einer vom Staat verordneten Schliessung der Restaurants, deren Ende immer wieder hinausgezögert wurde», resümierte Henz. «Und die Auszahlung der versprochenen Härtefallgelder (12 Prozent des Umsatzes) innert nützlicher Frist mussten wir uns erstreiten.» Der Kampf gehe weiter, meinte Gastreder Peter Oesch. Er präsidiert den Kantonalverband Gastro Solothurn und setzt sich derzeit zusammen mit Vertretern von Wirtschaft und Politik dafür ein, dass weitere Gelder fliessen, um die Wirte für die neusten Umsatzeinbussen zu entschädigen. Mit den Zugangsbeschränkungen, welche das Zertifikat verursache, müsse der Staat Verantwortung übernehmen und eine Lösung finden. Bisher sei man beim Regierungsrat noch nicht in einen konstruktiven Dialog gekommen, räumte Oesch gegenüber dem Wochenblatt ein. «Doch wir bleiben dran», betonte er.

Aufpoliert und mit neuer Website: «Gastro Schwarzbubenland»

Trotz aller Schwierigkeiten herrschte am Montagabend Aufbruchstimmung an der Generalversammlung. Man konnte einige Mitglieder ehren für ihren unermüdlichen Einsatz für die Anliegen der Wirte und das Leben, das damit verbunden ist; und man zeigte sich fest entschlossen, «den neuen Herausforderungen mit Flexibilität und Kreativität zu begegnen».

Die drei Vorstandsmitglieder Roger Henz, Denis Barriopedro und Ueli Eisen­hut gingen mit gutem Beispiel voran. Sie hatten sich vor zwei Jahren bereiterklärt, in die Bresche zu springen, in einer Zeit, in der man nicht mal ahnte, wie sich die Welt über Nacht verändern würde. Doch sie begegneten der Herausforderung mit Mut. «Unser Motto: Die Krise als Chance nutzen», brachte es Eisenhut auf den Punkt. Der Vorstand schlug eine Anpassung der Statuten vor, welche auch die Namensänderung beinhaltet.

Mit Applaus begrüssten die Mitglieder den aufpolierten Verein «Gastro Schwarzbubenland», der in den nächsten Wochen mit einer neuen Website daherkommen wird. Auf einer übersichtlichen Karte wird der Nutzer auch ein Porträt der Mitgliederbetriebe finden. «Dafür kommen wir gerne bei euch vorbei und machen Fotos», offerierte Barriopedro. Er hatte bereits am Anfang der Corona-Krise dafür gesorgt, dass die Take-away-Angebote der Wirte im Internet besser zur Geltung kamen und schaffte für die Konsumenten Übersicht.

Ausserdem kreierten die Vorstandsmitglieder die Kulinarik-Wanderung und sind daran, deren Möglichkeiten weiterauszubauen und über die Region hinaus zu vermarkten. Für diese Innovation erhielten sie nun auch einen Anerkennungspreis vom Tourismusverband Solothurn. Mit der Kulinarik-Wanderung schafft Gastro Schwarzbubenland für Familien, aber auch für Gruppen eine spannende Entdeckungsreise durch die Natur und die Gaststuben der Region.

kulinarikwanderung.com

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